Maria Enzersdorf/Ried - Die Admira steht am Sonntag im Heimspiel der 35. Bundesliga-Runde gegen die SV Ried vor einem weiteren Schritt in Richtung Europacup-Teilnahme. Im Falle eines Sieges gegen die Innviertler würde den Südstädtern in der letzten Partie auswärts gegen Red Bull Salzburg auf jeden Fall ein Punkt für die Europa-League-Qualifikation reichen - und der scheint alles andere als unrealistisch, schließlich könnten sich die "Bullen" in diesem Match schon für das drei Tage später stattfindende Cupfinale schonen.

Auf derlei Gedankenspiele will sich Trainer Dietmar Kühbauer aber nicht einlassen, obwohl Platz drei in der Endabrechnung durch das 3:0 bei Sturm Graz am Donnerstag noch einmal näher rückte. "Wir haben unsere Situation verbessert, doch es warten noch zwei schwere Gegner auf uns."

Die Gründe für den Erfolgslauf seiner Mannschaft sind selbst Kühbauer nicht ganz klar. "Wenn man gewinnt, gehen die Dinge eben einfacher von der Hand. Aber das heißt nicht, dass nicht harte Arbeit dahintersteckt."

"An einem Strang gezogen"

Nach dem sensationellen Start schienen die Admiraner im Spätherbst und zu Beginn des Frühjahrs wieder zurückzufallen - ehe sie zu einer neuerlichen Erfolgsserie ansetzten, die zuletzt in vier Siegen en suite gipfelte. "Wir haben auch in den schlechteren Phasen immer an einem Strang gezogen und Niederlagen sachlich analysiert. Wir sind immer entspannt geblieben und haben einfach ein fantastisches Mannschaftsklima", lobte Kühbauer einmal mehr seine Schützlinge.

Er habe nie im Saisonverlauf an den Qualitäten seiner Kicker gezweifelt. "Aber dass wir noch einmal so zurückkommen, damit habe ich nicht gerechnet, obwohl ich grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin", meinte der 40-Jährige und sprach von einem "überragenden Auftritt" gegen Sturm. "Die Jungs scheinen noch ein Ziel vor Augen zu haben, und deswegen spielen sie noch besser, als ich es mir gewünscht habe."

Aufsteiger-Punkte-Rekord

Selbst wenn es mit der Europacup-Teilnahme nicht klappen sollte, dürfen die Niederösterreicher auf eine mehr als gelungene Saison zurückblicken. Mit derzeit 54 Punkten wurde der Rekord eines Bundesliga-Aufsteigers seit Einführung der Drei-Punkte-Regel schon überboten - die bisherige Bestmarke hielt der LASK aus der Saison 2007/08 mit 53 Zählern.

Die bisher beste Endplatzierung eines Newcomers im Oberhaus schafften die Rieder 2005/06 mit Rang vier - dieser Platz wird sich für den aktuellen Sechsten aus Oberösterreich angesichts eines Rückstandes von fünf Punkten auf den Tabellenvierten Austria wohl nicht mehr ausgehen. Das Cupfinale gegen Salzburg und die damit sicher scheinende Europacup-Teilnahme sind allerdings mehr als nur ein schwacher Trost für Ried.

Im Duell der beiden Überraschungsteams der Saison wollen die Innviertler die Oberhand behalten. "Wir werden uns so gut wie möglich verkaufen, auch wenn wir große Personalsorgen haben", sagte Trainer Gerhard Schweitzer. Seine Truppe schaffte in den jüngsten acht Runden nur einen vollen Erfolg und wartet seit dem 19. November des Vorjahres (3:1 in Kapfenberg) auf einen Auswärtssieg. Dafür hat Ried die Südstadt zuletzt am 31. Mai 1997 (1:3) als Verlierer verlassen. (APA, 11.5.2012)

FC Admira - SV Ried (Trenkwalder Arena, 16.00 Uhr/live Sky, Krassnitzer). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a), 1:1 (h), 1:2 (a)

Admira: Tischler - Plassnegger, Drescher, Windbichler, Auer - Sabitzer, Mevoungou, Toth, Jezek - Hosiner, B. Sulimani

Ersatz: Leitner - Rusek, Seebacher, R. Schicker, Schrott, Zeman, Ouedraogo, Thürauer

Es fehlen: Schwab, E. Sulimani, Palla, Dibon, Ebner (alle verletzt)

Ried: Gebauer - Gabriel, Rotpuller/Burghuber, Riegler - Hinum, Ziegl, Schreiner - Beichler, Hadzic, Meilinger - Guillem

Ersatz: Schober - Baumgartner, Burghuber, Nacho, Lexa, Casanova, Zulj

Es fehlen: Reifeltshammer (gesperrt), Basala-Mazana, Karner, Hammerer, Carril (alle verletzt)

Fraglich: Nacho, Rotpuller (angeschlagen)