Facebook könnte laut einem US-Bericht den Aktienpreis bei seinem anstehenden Börsengang noch hochschrauben. Das Online-Netzwerk könnte am Dienstag über die aktuelle Spanne von 28 bis 35 Dollar hinausgehen, hieß es beim US-Fernsehsender CNBC am Wochenende. Zuvor hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg noch von einer schwächeren Nachfrage bei Großinvestoren gesprochen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die heißlaufende Gerüchteküche um den Facebook-Börsengang für widersprüchliche Angaben sorgt.

10 bis 20 Prozent an Kleinanleger

Die CNBC-Quellen behaupten jetzt, auch die Nachfrage der institutionellen Investoren wie Fonds und Anlagefirmen sei in Ordnung. Facebook rechne damit, dass nur die üblichen 10 bis 20 Prozent der platzierten Aktien an Kleinanleger gehen würden. Bloomberg hatte berichtet, das Online-Netzwerk könnte die fehlende Nachfrage seitens der großen Investoren mit Hilfe privater Anleger ausgleichen.

Mit dem aktuell möglichen Höchstpreis würden die Einnahmen der Aktienplatzierung bei 11,8 Mrd. Dollar liegen und das gesamte Unternehmen mit 96 Mrd. Dollar (74 Mrd. Euro) bewertet werden.

Endgültiger Preis am Donnerstag

Laut CNBC sollen am Mittwoch die Orderbücher geschlossen werden, am Donnerstag werde der endgültige Preis feststehen. Das liegt im Rahmen des bisher erwarteten Zeitplans - mit dem eigentlichen Börsendebüt wird für kommenden Freitag gerechnet.

Facebook hatte am Mittwoch in einer neuen Version des Börsenprospekts eine Schwäche seines bisherigen Geschäftsmodells eingeräumt: Die vielen Nutzer, die von Smartphones und Tablet-Computern auf das weltgrößte Online-Netzwerk zugreifen, bringen vergleichsweise wenig Umsatz. Dabei nutzen inzwischen 488 Millionen der insgesamt 901 Millionen Mitglieder Facebook von mobilen Geräten aus. Diese Warnung habe einige Investoren abgeschreckt, schrieb Bloomberg. Bei der laufenden Werbetour für den Börsengang weise Facebook Analysten auch darauf hin, dass ihre optimistischen Erwartungen zum Umsatzwachstum verfehlt werden könnten, hieß es.

Neue Datenschutz-Richtlinie

Facebook-Nutzer können in den kommenden Tagen über die Nutzung ihrer Daten mitentscheiden. Das weltgrößte Online-Netzwerk will seine Datenschutz-Richtlinie erneuern und stellte die Vorlage für eine neue Version zur Diskussion ins Netz. Eine wesentliche Neuerung ist, dass einige Informationen länger als bisher gespeichert werden könnten. Außerdem stellt Facebook jetzt unmissverständlich klar, dass alle Daten von Nutzern ausgewertet werden, um ihnen personifizierte Werbung anbieten zu können. (APA, 13.5.2012)