Open Mobile bringt Android-Apps auf Tizen.

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Neue mobile Betriebssysteme haben es derzeit schwer, sich neben den Platzhirschen Android und iOS zu etablieren. Viele Entwickler gehen auf Nummer sicher und schreiben ihre Apps für die dominierenden Plattformen. Eine Möglichkeit für Newcomer ist es, bestehende Apps anderer Plattformen zum Laufen zu bringen. Das Unternehmen Open Mobile hat nun demonstriert, wie das für die neue von Intel und Samsung forcierte Plattform Tizen möglich ist.

Performance wie native Apps

Mit dem Application Compatibility Layer (ACL) sollen Android-Apps auf einem Tizen-basierten Gerät ebenso flüssig laufen wie auf einem Android-Tablet oder -Smartphone. Die Entwickler versprechen dabei 100-prozentige Kompatibilität. The Handheld Blog konnte auf der Tizen-Konferenz einen ersten Blick auf die Lösung werfen.

ACL soll sich allerdings an Gerätehersteller richten und nicht von privaten Nutzern selbst aufgesetzt werden können. Demnach liegt es im Ermessen der Hersteller, ob sie zukünftig Unterstützung für ACL in ihre Tizen-Tablets und -Smartphones integrieren.

Weitere Plattformen

Open Mobile richtet ACL auch an weitere Plattformen wie RIMs QNX, Symbian, Windows und Linux. Für QNX bietet Blackberry-Hersteller RIM allerdings selbst eine derartige Lösung. Auch die ursprünglich von Nokia und Intel gemeinsam gestartete Plattform MeeGo wird unterstützt. Nokia hat sich jedoch offiziell wieder aus der MeeGo-Entwicklung zurückgezogen und setzt aktuell auf Windows Phone und Symbian. Von Intels Seite wurde das Erbe von MeeGo wiederum in Tizen eingebracht.

Android-Zukunft für Nokia?

Im März sind jedoch Gerüchte aufgetaucht, denen zufolge Nokia MeeGo für Low-End-Geräte doch noch in Erwägung ziehen könnte (der WebStandard berichtete). Unklar ist, ob damit wirklich MeeGo oder das für das N9 abgewandelte Maemo gemeint ist. Zumindest dürfte Nokia an einem mobilen Linux für günstigere Geräte arbeiten. In der Theorie wäre damit eine Zukunft für Nokia-Geräte mit Android-Apps vorstellbar. Wie das mit Nokias Verbindlichkeiten zu Microsoft und Windows Phone vereinbar wäre, steht jedoch auf einem anderen Blatt. (red, derStandard.at, 14.5.2012)