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Benjamin Netanyahu ließ sich angeblich Urlaube schenken.

Foto: AP/Scheiner

Jerusalem - Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu ist erneut in einer Affäre um angeblich von wohlhabenden Unternehmern finanzierte Privatreisen befragt worden. Netanyahu sei von Beamten des Rechnungshofes vernommen worden, bestätigte der Sprecher der Behörde, Shlomo Raz, am Montag. Es war bereits das zweite Mal seit Bekanntwerden der Affäre vor einem Jahr, dass sich der Ministerpräsident dazu äußern musste. Die Befragung fand den Angaben zufolge am vergangenen Donnerstag statt.

Der Fernsehsender Kanal 10 hatte im April vergangenen Jahres Dokumente veröffentlicht, denen zufolge Netanyahu während seiner Zeit als Finanzminister und Oppositionsführer von Geschäftsleuten und Spendern Luxusreisen für sich und seine Familie geschenkt bekommen haben soll. Netanyahu hatte nach dem Bericht eine Verleumdungsklage gegen den Sender eingereicht. In den israelischen Medien wird die Affäre "Bibi-Tours" genannt - nach dem Spitznamen des Regierungschefs.

Laut einem Bericht der Zeitung "Haaretz" steht die Untersuchung des Falls bereits kurz vor dem Abschluss. Netanyahu sei möglicherweise zum letzten Mal befragt worden, eine erste Version des Berichts solle ihm und seinen Anwälten noch vor Anfang Juli vorgelegt werden, wenn die Amtszeit von Rechnungshof-Chef Micha Lindenstrauss endet. Lindenstrauss hatte Ende März angekündigt, die Vorwürfe gegen Netanyahu wegen möglicher "Interessenskonflikte" zu überprüfen. (APA, 14.5.2012)