Soziologie: Akzeptanz für schwule Kicker wäre hoch

London - Es gibt über 500.000 professionelle Fußballer weltweit. Doch bekennende Homosexuelle wird man unter den männlichen Kickern so gut wie nicht finden. In der größten Studie, die je an Fußballfans (aus 35 Ländern) durchgeführt wurde, gaben nun 93 Prozent der Fans an, auch bekennende schwule Kicker zu unterstützen, schreiben die Forscher im "British Journal of Sociology".

Abstract
British Journal of Sociology: Fans, homophobia and masculinities in association football: evidence of a more inclusive environment

Rätsel um sinkende Blasen in dunklem Bier gelöst

Limerick - Wissenschafter haben eine Frage vieler Liebhaber von Guinness-Bier gelöst: warum nämlich in ihrem Getränk die Bläschen, die den Bierschaum bilden, wieder absinken. Wie die irischen Forscher am Preprint-Server arXiv schreiben, liegt es nicht am Inhalt, sondern an der Form des Glases, in das dunkles Bier angefüllt wird: Sie führt dazu, dass sich in der Mitte ein aufsteigender Bläschenstrom bildet, der aufgrund der Form an den Rändern nach unten geleitet wird.

Abstract
arXiv: Why do bubbles in Guinness sink?

Supervulkane bilden sich schneller als angenommen

San Francisco - Gegen explodierende Supervulkane war der Ausbruch des Mount St. Helens ein Lercherlwind. Bislang gingen Forscher davon aus, dass solche Vulkane 200.000 Jahre von ihrem Beginn bis zur Eruption brauchen. Doch nun zeigen Analysen von Quarzkristallen, die aus einem vor 760.000 Jahren explodierten Supervulkan in Kalifornien stammen, dass das schneller geht: Wie die Forscher im Fachblatt "PLoS One" berichten, braucht es "gerade einmal" ein paar Hundert Jahre bis zur Megaexplosion. (tasch, DER STANDARD, 1.6.2012)

Abstract
PLoS One: Timescales of Quartz Crystallization and the Longevity of the Bishop Giant Magma Body

In Männer-Büros tummeln sich mehr Bakterien

San Francisco - Wir haben nicht nur jede Menge von Bakterien in uns (rund zwei Kilogramm), sondern auch unsere Umgebung ist voll davon - besonders die von Männern. US-Forscher fanden in Büros in drei US-Städten (New York, San Francisco, Tucson) insgesamt rund 500 verschiedene Bakterienstämme. Die meisten stammen von der Haut und aus Nasen-, Mund und Darmöffnungen. Sessel und Telefone beherbergen besonders viele Mikroben, Computer und Tastatur sind weniger davon betroffen, berichten die Forscher im Fachblatt "PLoS One". Während sich zwischen den Städten kaum Unterschiede zeigten, fanden sich in den Büros von Männern viel mehr Bakterien als in jenen der Frauen. (tasch, DER STANDARD, 31.5.2012)

Abstract
PLoS One: "Office Space Bacterial Abundance and Diversity in Three Metropolitan Areas"

Forscher wiegen Asteroid mittels Sonnenlicht

Astronomen ermittelten anhand von Radarbeobachtungen die Masse des Asteroiden 1999 RQ36. Der bringt es auf eine Gesamtdichte von 0,97 Tonnen pro Kubikmeter. Das Besondere daran: Die Forscher beobachteten, wie stark das rund 500 Meter große Objekt durch das Sonnenlicht aus seiner Bahn gelenkt wird. Aus der Stärke dieses Effekts konnten sie wiederum auf die Masse und damit auch auf die Beschaffenheit schließen.

Aspirin könnte auch Hautkrebs vorbeugen

Eine neue Studie an fast 200.000 Dänen zeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Aspirin das Risiko um rund 15 Prozent senken dürfte, am schwarzen Hautkrebs zu erkranken. Die Forscher wiesen aber auch darauf hin, dass eine geringe Sonnenexposition der beste Schutz vor dem Melanom ist. (red, DER STANDARD, 30.5.2012)

Doch keine Lebensspuren in Mars-Meteoriten

Washington - Die organischen Kohlenstoffmoleküle in einigen Mars-Meteoriten ließen Forscher darüber spekulieren, dass die Spuren von Leben darstellen könnten. Doch neue Analysen im Fachblatt "Science" kommen nun zu einer anderen Erklärung: Die Makromoleküle wurden bei Vulkanausbrüchen "zusammengebacken".

Abstract
Science: "A Reduced Organic Carbon Component in Martian Basalts"

Älteste Kunstgegenstände noch älter als angenommen 

Tübingen - Die ältesten bekannten Kunstgegenstände des Homo sapiens sind noch einmal vordatiert worden: Neue Analysen zeigen, dass die Musikinstrumente und Figuren von der Schwäbischen Alb in Deutschland bereits vor rund 43.000 Jahren hergestellt wurden, wie Forscher aus Tübingen und Oxford im "Journal of Human Evolution" berichten. (tasch/DER STANDARD, 26.-28.5. 2012)

Vor dem Vierfüßlergang wurde noch gerobbt

London - Bevor die Landbewohner wie heutige Salamander auf allen Vieren zu laufen lernten, robbten sie vermutlich durch die Gegend. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam im Wissenschaftsmagazin "Nature" nach der Analyse der Anatomie des vor rund 360 Millionen Jahren lebenden Ichthyostega. Seine Glieder waren für einen echten Vierbeinergang noch nicht beweglich genug. (red, DER STANDARD, 25.05.2012)

Abstract
Nature: Three-dimensional limb joint mobility in the early tetrapod Ichthyostega

Prinz-von-Asturien-Preis geht an Martha Nussbaum

Oviedo - Die US-amerikanische Philosophin Martha Nussbaum ist in Spanien mit dem Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Sozialwissenschaften ausgezeichnet worden. Begründung: Die 65-Jährige zähle zu den innovativsten und einflussreichsten Vertretern der Gegenwartsphilosophie. (DER STANDARD, 18.5. 2012)

Grazer Biochemiker gewann Famelab 2012

Der aus Spanien stammende und in Graz tätige Jungforscher Didac Carmona setzte sich gestern im Österreich-Finale des Famelab-Wettbewerbs in Wien gegen acht Mitbewerber durch. Neben dem Preisgeld in der Höhe von 2000 Euro löst Carmona damit auch das Ticket zum Cheltenham Science Festival in England, wo es dann gilt, sich gegen Sieger aus 19 Ländern durchzusetzen. (tasch)

Klinische Forschung aus Österreich wird besser

Die Bedeutung von klinischen Forschungsarbeiten aus Österreich hat seit den 1980er-Jahren zugenommen und ist laut Science Watch 2012 auf einem Niveau angelangt, das weltweit eine Spitzenposition bedeutet. (APA, red, DER STANDARD, 16.5.2012)

Bildung wirkt sich günstig auf Lebenserwartung aus

Washington - Der Zusammenhang wird seit langem behauptet, nun wurde er an Daten von 1,2 Millionen Schweden bestätigt. Jene Skandinavier, die ein Jahr länger in die Schule gingen, wurden etwas älter als ihre Kollegen, schreiben die Forscher im Fachblatt PNAS. Der Unterschied zeigte sich erst in späten Jahren und lag nicht an einer geringeren Mortalität gleich nach der Schule. (tasch, DER STANDARD, 15.5.2012)

Abstract
PNAS: The causal effect of education on mortality: 58-year follow-up of a quasi-experiment on 1.2 million Swedes