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Vor dem Eingriff: Die Nadel im Körper

Foto: APA/ELISABETHINEN

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Nach dem Eingriff: Die Nadel im Kescher

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Linz - Ein 29-jähriger Mühlviertler hat am Wochenende beim Aufhängen eines Kalenders eine etwa zwei Zentimeter lange Pin-Nadel eingeatmet. Ein Ärzteteam im Linzer Krankenhaus der Elisabethinen fischte den Fremdkörper mit einem speziell ausgestatteten Endoskop aus dem Bronchiengeflecht des Mannes und ersparte ihm so eine sehr riskante Operation mit ungewissem Ausgang. Das Spital bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung".

Der 29-Jährige hatte die Nadel zwischen den Lippen eingeklemmt, um die Hände freizuhaben. Dann fiel ihm die Wasserwaage zu Boden, er erschrak und holte tief Luft. Dabei atmete er die Nadel mit ein. Sie steckte mit dem Griff nach unten in der Lunge fest und verschloss einen Bronchienstamm, wie ein Röntgen im Krankenhaus Freistadt zeigte. Der Patient wurde zu den Elisabethinen nach Linz überstellt.

Schwieriger Eingriff im verästelten Bronchiengeflecht

Dort setzte Lungenfacharzt Franz Wimberger mit seinen Kollegen Sebastian Zillinger und Franz Ginterstorfer ein Endoskop ein, an dessen Ende ein Drahtgeflecht befestigt ist. Die Vorrichtung wird üblicherweise dafür verwendet, Fremdkörper aus der Speiseröhre zu holen. Im verästelten Bronchiengeflecht war der Eingriff allerdings wesentlich schwieriger. Nach zwei Stunden gelang es schließlich, die Nadel herauszufischen, ohne weiteren Schaden anzurichten. Wäre das nicht geglückt, hätte sich der 29-Jährige einer heiklen Operation unterziehen müssen. Das Risiko, dass er dabei einen Lungenflügel eingebüßt hätte, wäre groß gewesen.

Der Patient ist mittlerweile wieder wohlauf. Er darf heute, Dienstag, das Krankenhaus verlassen. Er habe erst im Nachhinein wirklich realisiert, was passiert ist und in welcher Gefahr er sich befand, hieß es aus dem Spital. (APA, 15.5.2012)