Graz - Ein betrunkener Geisterfahrer hat am Mittwoch in den frühen Morgenstunden 45 Kilometer auf der Murtalschnellstraße (S36) und auf der Semmeringschnellstraße (S6) in der Steiermark unfallfrei zurückgelegt. Als die Polizei ihn stoppte, fragte der 34-Jährige auch noch nach dem Grund für die Anhaltung. Er habe offensichtlich nicht bemerkt, dass er die längste Zeit auf der falschen Richtungsfahrbahn unterwegs war, hieß es von der Sicherheitsdirektion Steiermark.

Gegen 0.45 Uhr zeigten gleich acht Autofahrer telefonisch bei der Polizei an, dass auf der Überholspur der S36 zwischen der Abfahrt Judenburg-West und Knittelfeld ein Geisterfahrer unterwegs war. 20 Minuten später fiel der Lenker, der noch immer auf der falschen Richtungsfahrbahn fuhr, weiteren Verkehrsteilnehmern beim Knoten St. Michael auf, als er auf die S6 in Richtung Klagenfurt abbog. Eine Polizeistreife suchte schließlich den Lenker und verfolgte ihn mit Blaulicht und Folgetonhorn - auf der richtigen Fahrbahnseite - bis kurz vor den Massenbergtunnel.

Anzeige wegen fahrlässiger Gemeingefährdung

Als der Mann schließlich gegen 1.15 Uhr anhielt, fragte er die Beamten: "Hab' ich einen Blödsinn gemacht? War ich als Geisterfahrer unterwegs?" Der 34-Jährige aus dem Bezirk Graz-Umgebung konnte nicht glauben, dass er 45 Kilometer unfallfrei als Geisterfahrer hinter sich hatte.

Ein Alko-Test ergab knapp ein Promille. Ihm wurde sofort der Führerschein abgenommen. Er wird wegen fahrlässiger Gemeingefährdung und zahlreicher Verwaltungsübertretungen angezeigt. Laut Polizei hatte der Lenker Glück, dass nur wenig Verkehr herrschte und die gefährdeten Lenker rechtzeitig ihre Fahrzeuge zur Seite steuern und damit einen Unfall verhindern konnten. (APA, 16.5.2012)