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Pferde können Gesichter und Stimmen ihrer Besitzer miteinander verknüpfen.

Foto: Charlie Riedel/AP/dapd

Brighton - Viele Haus- und Nutztiere schaffen es nicht, ihre Besitzer an der Stimme zu erkennen, auch mit dem Gesicht allein tun sich einige Arten schwer. Pferde dagegen sind zu beidem in der Lage, wie britische Wissenschafter nun erstmals nachweisen konnten: Die Tiere können - genau wie der Mensch - beiden Sinneswahrnehmungen miteinander verknüpfen. Bisher galt die Annahme, dass nur Menschen die Fähigkeit haben, die Stimme eines anderen mit dessen Bild im Gehirn zu verbinden, um sich an ihn zu erinnern.

Leanne Proops und Karen McComb von der University of Sussex in Brighton hatten bereits nachgewiesen, dass Pferde bekannte menschliche Gesichter von unbekannten unterscheiden können. Nun haben sie in einer weiteren Studie geprüft, ob die Tiere Stimme und Gesicht miteinander verknüpfen können - eine höhere kognitive Leistung.

Dazu spielten sie den Pferden die Stimmen ihres Besitzers und einer unbekannten Person vor. Sie zeichneten auf, wie schnell, wie oft und wie lange die Tiere zu jener Person schauten, deren Stimme sie hörten. Die Pferde richteten ihre Aufmerksamkeit häufiger auf die Person, die sie sprechen hörten, egal ob es der Besitzer war oder nicht.

Verknüpfung von Stimme und Person

In einem zweiten Experiment präsentierten Proops und McComb den Tieren je zwei bekannte Menschen. Es gelang den Tieren, die jeweilige Person mit der passenden Stimme zu verbinden. Außerdem versuchten einige Pferde, auf die Person zuzulaufen.

Das Ergebnis sei ein klares Zeichen dafür, dass Pferde visuelle und akustische Sinneseindrücke miteinander verknüpfen können, schlossen die Wissenschafterinnen. Stuten blickten dabei länger auf die Person, die sie hörten. In freier Wildbahn halten Stuten das Sozialgefüge der Herde stärker zusammen als Hengste. (APA/red, derstandard.at, 16.5.2012)