Frauenspaziergänge

Vier Spaziergänge mit Stadtplan, Wegbeschreibung und sehr verschiedenen Frauenbiografien, die entlang des Weges nachgelesen werden können, sind der völlig neue Inhalt der Frauenspaziergänge mit Petra Unger:

Von Liane Zimbler, einer der ersten Ziviltechnikerinnen zu den Frauen des Wiener Künstlerhauses, von der spanischen Infantin Margarita Teresa zu den Musikerinnen bei den Wiener Philharmonikern, von den ersten Frauenvereinen über die Frauenzeitschrift AUF zur neuen Frauenbuchhandlung ChickLit oder von VALIE EXPORT zu Ula Schneider und Soho in Ottakring.

Die Spaziergänge gehen durch Wiens 1., 6., 7. Bezirk und vom 8. in den 16. Bezirk - Lokalempfehlungen am Ende jeder Route. Termine und Anmeldung hier.

Auszüge aus dem Buch "Frauenspaziergänge" gibt es live am Donnerstag, 24. Mai um 19 Uhr in der Thalia Buchhandlung (Mariahilferstr. 99, 1060 Wien) und am Donnerstag, 31. Mai um 19 Uhr in der neuen Frauenbuchhandlung ChickLit (Kleeblattgasse 7, 1010 Wien) zu hören.

Link: Petra Unger

Foto: Buchcover Frauenspaziergänge

Justtryit!

Untypische Berufe ausprobieren und neue Talente entdecken heißt es bei den mädchen:impulstagen 2012. Von 23. bis 25. Mai bietet das Mädchenzentrum Amazone im Auftrag des Vorarlberger Frauenreferats Workshops, Spaß und Infos zum Thema Mädchen und ihre zukünftige Arbeitswelt. Denn die Berufswahl von Mädchen ist nach wie vor sehr traditionell geprägt und entspricht häufiger gängigen Rollenbildern als ihren Interessen. 

Die fünf Workshops geben Einblicke in Berufe wie Pilotin, Kamerafrau, Stuntfrau, Feuerwehrfrau und Handwerkerin. Auch die sieben interaktiven Stationen entführen die Besucherinnen in die spannende Welt der Berufe wie z.B. das Gyroscope, ein Trainingsgerät für Astronautinnen, das unterschiedliche Flugbedingungen simuliert. Wie die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen in anderen Ländern sind, zeigen zudem die "kulterbunten" Arbeitswelten.

Landesrätin Greti Schmid eröffnet die mädchen:impulstage am Mittwoch, 23. Mai um 14 Uhr. Alle Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen und mitzumachen.

Alle Workshops sind kostenlos. Voranmeldung größerer Gruppen erbeten unter Tel. 05574/45801 oder E-Mail.

Link: Mädchenzentrum Amazone, Kirchstraße 39, 6900 Bregenz

Foto: Mädchenzentrum Amazone

Ethnocinea 2012

31 ethnographische Dokumentarfilme stehen von 22. bis 25. Mai beim Wiener Filmfest Ethnocinea im KosmosTheater und im Cafe 7*Stern am Programm. Die Kuratorinnen haben Themen wie Migration, The Politics of Space, Memory & Imagination, The Past - The Present - The Postcolonial, Lived Spirituality, Conflicted Borders oder Transgressions hineingepackt.

Ein Schwerpunkt liegt auf Gender Matters. Ein Film dieser Reihe ist Jana Richters und Rike Holtz' "Cholita Libre: If You Don't Fight, You've Already Lost" (Bild) über Lucha Libre-Kämpferinnen am Donnerstag, 24. Mai um 20:00 Uhr im Cafe 7*Stern.

Für alle Filme gilt "pay as you wish". Die FilmemacherInnen sind bei den Screenings anwesend. Zudem ist eine Fotoausstellung im Foyer des KosmosTheaters zu sehen, die Projektwerkstatt ist ebenfalls ein Fixpunkt und in Kooperation mit "Soho in Ottakring" wird einen Kurzfilm-Workshop angeboten. Am 24. Mai findet ein Fest mit Live Bands und Djs Fluc statt.

Links: Programm und Infos; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien; Café 7*Stern, Siebensterngasse 31, 1070 Wien

 

Foto: Filmstill Cholita Libre/Jana Richter, Rike Holtz/ETHNOCINECA 2012

Schwerpunktwoche Sinti und Roma

"Zigeunersauce" heißt ein Produkt, das ein internationaler Lebensmittelkonzern neben Barbecue- und Chilisauce im Sortiment führt. "Scharf und rassig" - das sind offenbar die am häufigsten mit "ZigeunerInnen" assoziierten Wörter. Dazu kommen Bilder der schönen, dunklen Carmen, von Wahrsagerinnen und Taschendieben.

Wie die Wirklichkeit der Sinti und Roma - 95 Prozent lehnen das Wort "ZigeunerInnen" ab - aussieht, zeigt die Ausstellung "Typisch Zigeuner", die im Rahmen einer Schwerpunktwoche (bis 29. Mai) im Foyer des Alten Rathauses in Linz bis 30. Mai zu sehen ist.

Teil der Ausstellung sind die Ergebnisse der ersten umfassenden Studie zur Bildungssituation der deutschen Sinti und Roma: 14 Sinti und Roma befragten 261 Sinti und Roma, nach ihren Erfahrungen mit Behörden, ihrem Familienleben, vor allem nach ihrem Bildungsweg.

Am Dienstag, 29. Mai, 10 bis 15 Uhr, ist "Tag der offenen Tür" beim Verein Ketani.

Links: Verein Ketani, Weißenwolffstraße 17a, 4020 Linz;
dieKUPF - Kulturplattform Oö

Foto: Einladung Ausstellung Typisch Zigeuner

Die tollkühnen Frauen

Eine Ausstellung über Luftakrobatinnen, Raubtierdompteusen, Kunstreiterinnen, Seiltänzerinnen, Muskelfrauen, Trapezkünstlerinnen, Gladiatorinnen, Jongleurinnen und Zirkusdirektorinnen zeigt das Frauenmuseum Hittisau bis Jänner 2013.

In der Arbeits- und Berufswelt des Zirkus waren Frauen und Mädchen von Beginn an integriert. Ihnen standen alle Positionen in der Zirkushierarchie offen. Sie konnten eigenständig arbeiten und teilweise sehr gut verdienen, um die Welt reisen und erprobten alternative Lebens- und Liebesmodelle jenseits der normativen Geschlechterrollen von Ehefrau, Mutter, Hausfrau. Etliche der "großen Nummern" verzichteten auf Heirat und Mutterschaft und lebten in "wilder Ehe" oder in lesbischen Liebesbeziehungen. Andererseits war der Zirkus ein Ort strenger Hierarchien und Regeln, denen sich alle MitarbeiterInnen unterwerfen mussten.

Das Frauenmuseum widmet sich in dieser von der Künstlerin Raja Schwahn-Reichmann gestalteten Eigenproduktion den Biografien vieler dieser Frauen, zeigt ihren Glanz und ihre Selbstbestimmtheit, geht aber auch Fragen von Ausgrenzung, Ausbeutung und unzureichender Altersabsicherung nach.

Link: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau

Foto: Tilly Bébé alias Mathilde Rupp, der Backfisch im Löwenkäfig (1879-1932)/Bundesarchiv Berlin/Frauenmuseum Hittisau

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Queer-Sein in anderen Realitäten

Waystone Film präsentiert im Mai zwei spannende queere Filme:

Benjamin Cantus' Teddy Award prämierter Erstling "Stadt Land Fluss" ist derzeit im Top Kino und im Schikaneder zu sehen: Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe-Urstromtal, 60 km südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Die beiden jungen Männer kommen sich näher.

Ab 25. Mai läuft Maryam Keshavarzs Publikumsliebling bei Sundance 2011 "Sharayet" im Top Kino, Schikaneder und Rechbauerkino (Graz): Nach außen hin passen sich die Schülerinnen Atafeh und Shirin den strengen Vorsätzen des öffentlichen Lebens in Teheran an, doch geheim feiern sie Partys, experimentieren mit Sex und Drogen und träumen von einem freieren Leben. Bisher bildete auch Atafehs liberale Familie einen Schutzraum gegen die Moralpolizei und ihre Vorschriften. Doch als ihr religiös-fundamentalistischer Bruder merkt, dass sie und Shirin mehr als nur gute Freundinnen sind, wird Atafehs Freiheitsdrang auf eine harte Probe gestellt.

Link: Waystone Film

Foto: Filmplakat/REUTERS/Brian Rigney Hubbard/Roadside Attractions

Wie zusammen leben?

Die zeitgenössische Kunst vermehrt versucht, einer Verhärtung von Kulturkämpfen entgegenzuwirken. Inwiefern gelingt es, sich wirklich in diese Fragestellungen einzumischen? Wie könnte eine künstlerische Praxis aussehen, welche sich jenseits eines "preaching to the converted" positioniert?

Die internationale Gruppenausstellung Wie zusammen leben? im Salzburger Kunstverein sucht diese Fragen auf einer zwischenmenschlichen und interkulturellen Ebene zu beantworten, als Definition von Kunstwerken und auch als Anleitung für ihre Rezeption, die ebenfalls das Potenzial zur Veränderung der BetrachterInnen in sich trägt.

KünstlerInnen: Johanna Diehl, Nilbar Güres (Bild: "The Gathering", Serie "Çirçir," 2010), Klub Zwei, Ernst Logar, Ján Mancuška, Wendelien van Oldenborgh. Kuratorin: Hemma Schmutz. Projektassistenz: Susanne Staelin

Im Ausstellungskabinett ist bis 8. Juli Susanne M. Winterling mit ihrer Werkgruppe "Inscribable Surface" zu sehen, und im CaféCult Maria Morschitzky mit neuen Arbeiten.

Link: SALZBURGER KUNSTVEREIN/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Nilbar Güreş

Beauty Contest

In Zusammenarbeit mit dem Austrian Cultural Forum New York widmet das MUSA seine aktuelle Ausstellung den sich permanent neu generierenden, gesellschaftlichen Schönheitsbildern und hinterfragt kritisch, in welcher Weise "Schönheit" nach wie vor ein Kriterium in der Kunst ist.

Die internationalen künstlerischen Positionen - zum Teil aus der Sammlung des MUSA, zum Teil über Vermittlung des ACFNY aus der New Yorker Kunstszene - werden bis 26. Mai zu sehen sein.

Teilnehmende KünstlerInnen (Auswahl): Clarina Bezzola, Sissi Farassat, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig, Katarina Schmidl, Cindy Sherman u.v.m.

Links: MUSA, Wien 1, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus)
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr. Barrierefreier, kostenloser Eintritt.

Foto: MUSA/Birgit Jürgenssen "Jeder hat seine eigene Ansicht", 1975, SW-Fotografie auf Baryt

Röcke tragen

Kleidung als Thema wird verstärkt vor allem von jungen FotografInnen aufgegriffen, um unterschiedlichste Inhalte zu transportieren. Einerseits ist die Kleidung, die wir täglich tragen, ein Zeichensystem, an dem der gesellschaftliche Status und in diesem Zusammenhang die Situierung des Geschlechts ablesbar ist. Andererseits wird diese Codierung immer mehr aufgebrochen, verschoben und in Frage gestellt.

KünstlerInnen wie Andrea Lumplecker, Maria Hahnenkamp, Jakob Lena Knebl, Michaela Göltl und Constanze Schweiger erforschen in ihren Arbeiten das Kleidungsstück als Bedeutungsträger von sozialen Ordnungen und die Wahrnehmung dieser durch die BetrachterInnen.

Die Ausstellung ist bis 10. Juni im Museum der Moderne zu sehen.

Link: MdM Mönchsberg, Mönchsberg 32, 5020 Salzburg. Dienstag bis Sonntag 10- 18 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, Montag geschlossen.

Foto: Michaela Göltl

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Ausstellung zu sehen bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Eveline Rabold