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Donna Summer bei einem Konzert in Berlin im Jahr 2009.

Foto: EPA/SOEREN STACHE

Donna Summer begann wie viele afroamerikanische Sängerinnen als Kind in der Kirche Gospel zu singen. Eine frühe Karrierestation war die Volksoper in Wien; hier lernte die am 31. Dezember 1948 als LaDonna Adrian Gaines in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts geborene Sängerin den Schauspieler Helmuth Sommer kennen. Nachdem die beiden 1973 geheiratet hatten, nannte sie sich Donna Summer. In den Niederlanden arbeitete sie mit dem Produzententeam Giorgio Moroder und Pete Bellotte zusammen, 1974 erschien ihr Debütalbum "Lady Of The Night" auf.

1975 produzierte dasselbe Team jenes Album, mit dessen Titelsong sie sich über die eben anbrechende Discoära hinaus verewigen sollte: "Love To Love You Baby". Diese so billig wie wirkungsvoll erotisierende Stöhnnummer zu stampfenden Beats gilt als einer der wirkmächtigsten Songs seiner Zeit, steht für zügellosen Hedonismus und verkaufte sich dies- und jenseits des Atlantiks wie geschnitten Brot, obwohl er die ganze erste Seite des Albums einnahm: 16 Minuten 50 Sekunden – auch das ein Indiz der Maßlosigkeit.

Diese Formel wiederholten Summer und Moroder auf den Folgealben, mit "I Feel Love" gelang Summer 1977 wieder ein Welterfolg, der als Schwulen-Hymne gilt und etwa von Marc Almond und Jimmy Somerville gecovert wurde. Brian Eno nannte das Stück gar die Zukunft der Musik. Summer blieb ein erfolgreicher Star, auch nach dem Abklingen von Disco, erlebte diverse Revivals und veröffentlichte bis Ende der 1990er-Jahre regelmäßig Alben. Nun ist Donna Summer einem Brustkrebsleiden erlegen. Sie wurde 63 Jahre alt. (flu, DER STANDARD, 18.5.2012)