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Jamie Dimon wird die zwei Milliarden Dollar Verlust erklären müssen, der genaue Termin steht noch nicht fest.

Foto: reuters/keith bedord

Washington/New York - Der Chef der US-Großbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, wird nach dem milliardenschweren Spekulationsverlust seines Hauses dem Bankenausschuss des Senats Rede und Antwort stehen. Der Ausschussvorsitzende Tim Johnson hatte ihn gebeten, in Washington zu erscheinen, "damit wir alle die Fakten besser verstehen".

Eine Banksprecherin bestätigte die Zusage Dimons am Donnerstag. "Wir werden wie immer offen und transparent mit unseren Aufsichtsbehörden und dem Kongress umgehen", erklärte sie. Der genaue Termin der Anhörung steht noch nicht fest. Zunächst wird der Ausschuss noch zwei weitere Sitzungen abhalten am 22. Mai und 6. Juni.

Die Senatoren befassen sich unter anderem mit der "Volcker Rule". Das Gesetz soll das Zocken der Banken mit eigenem Geld verhindern oder zumindest stark einschränken. JPMorgan hatte bei Finanzwetten binnen sechs Monaten rund 2 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) verloren und damit den Unterstützern einer strengeren Bankenregulierung Auftrieb verliehen. Dimon ist einer der größten Gegner. 

Doch größere Verluste möglich

Die Spekulationsverluste bei der US-Großbank JPMorgan könnten inzwischen einem Bericht zufolge auf fünf Milliarden Dollar (3,94 Milliarden Euro) steigen. Diese Zahl sei JPMorgan-Chef Jamie Dimon am 30. April als möglicher Maximalverlust aus fehlgeschlagenen Wetten auf dem Kreditmarkt genannt worden, heißt es in einem Online-Bericht des "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise. Das wäre deutlich mehr als Dimon zuletzt eingeräumt hatte. Die Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.

Der lange Zeit vom Erfolg verwöhnte Bankchef hatte sich vor einer Woche dazu entschieden, die fehlgelaufenen Geschäfte publik zu machen und dabei eingeräumt, dass bereits ein Verlust von zwei Mrd. Dollar aufgelaufen ist. Dabei hatte er auch gesagt, dass sich das Minus noch verdoppeln könnte.

Am Donnerstag hatte die "New York Times" unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet, dass die Verluste mittlerweile bei mindestens 3 Milliarden Dollar lägen, weil Hedgefonds und Spekulanten die Notlage der Bank ausgenutzt hätten. Die Bank hatte sich auch dazu nicht geäußert. (APA, 18.5.2012)