Helsinki - Rene Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes (IIHF), hat sich erneut für die Austragung der Weltmeisterschaft 2014 in Weißrussland ausgesprochen. "Es ist nicht die Aufgabe von Sportorganisationen und Athleten, sich wie Politiker zu verhalten", sagte der Schweizer zu Beginn des IIHF-Jahreskongresses am Freitag in Helsinki.

Etliche Menschenrechtsorganisationen und Politiker hatten zuletzt gefordert, dem autoritären Staat unter Präsident Alexander Lukaschenko die WM zu entziehen. "Wir dürfen nicht als Marionetten für Politiker und Aktivisten missbraucht werden", entgegnete Fasel. "Sport ist kein politisches Instrument."

Eine weißrussische Delegation wird bei dem Kongress im Rahmen der aktuellen WM-Endrunde in Finnland das Konzept für 2014 vorstellen. Zuletzt wurden vermehrt Menschenrechtsverletzungen in Weißrussland angeprangert.

"Die IIHF hat seit fast einem Jahr Forderungen erhalten, die WM 2014 zu verlegen", berichtete Fasel. Ein Boykott sei aber der falsche Weg, Zustände zu verändern. "Ich glaube, wenn wir nach Weißrussland gehen, tragen wir dazu bei, Dinge zu verbessern. Wenn wir nicht hinreisen, würden wir die falschen Menschen strafen, etwa die weißrussischen Anhänger, andere Fans und die Sportler." Dennoch ermutigte der IIHF-Boss die Mitglieder, bei dem noch bis Sonntag laufenden Kongress ihre Einschätzungen abzugeben. (APA/red, 18.5. 2012)