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Robin Gibb erlag 62-jährig seiner Krebserkrankung.

Foto: EPA/NABIL MOUNZER

Er besaß dieses typische nasale Falsett, das vielen Songs der Bee Gees ihren Zuckerguss verlieh: Robin Hugh Gibb.

Geboren am 22. Dezember 1949 in Großbritannien als Zwilling des schon 2003 verstorbenen Maurice Gibb, formte er mit diesem und Barry Gibb die Bee Gees. Kurz nach Robins Geburt wanderten die Eltern der Gibbs nach Australien aus, erst in den 1960er-Jahren, als die Bee Gees einen Plattenvertrag mit Polydor Records unterschrieben, kehrten sie nach Großbritannien zurück.

Die Bee Gees zählten mit Songs wie "Spicks and Specks", "To Love Somebody" oder "Massachusetts" zu den erfolgreichsten Popacts ihrer Zeit und wurden im Laufe von über vier Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten Familienunternehmen im Showbusiness. Über 200 Millionen sollen sie verkauft haben.

Robin verließ die Band 1969 im Streit und nahm 1970 mit "Robin's Reign" sein erstes Soloalbum auf. Darauf befand sich "Saved By The Bell", das sein bekanntester Solohit wurde. Ende desselben Jahres kam es zur Wiedervereinigung, und die Bee Gees veröffentlichten im Jahresrhythmus Bestseller wie Trafalgar (1971) oder Main Course (1975).

Robin Gibb war zusammen mit Barry der Leadsänger der Bee Gees, die mit dem Soundtrack zum Film "Saturday Night Fever" (1977) ihren größten kommerziellen Erfolg verbuchten und die Disco-Welle samt Fönfrisur und schrittbetonten Hosen mitprägten. In den 1980ern veröffentlichte er drei Soloalben abseits der Karriere mit seiner Stammband.

Der Tod seines Bruders Maurice ließ die verbliebenen Brüder die Bee Gees 2003 auf Eis legen. 2009 kündigten sie an, wieder auftreten zu wollen. Doch nach einer Operation vor eineinhalb Jahren, wurde bei Robin Gibb Rückenmarks- und Leberkrebs diagnostiziert. Vor wenigen Wochen fiel er nach einer Lungenentzündung für einige Tage ins Koma. Jetzt ist Robin Gibb seinem Krebsleiden erlegen. Er wurde 62 Jahre alt. (flu, DER STANDARD, 22.5.2012)