Rom/Triest - Die Ermittlungen der italienischen Polizei zur Aufklärung eines Mordversuchs an einer Villacherin laufen auf Hochtouren. Die Frau war vergangene Woche mit lebensgefährlichen Verletzungen am Hals auf einer Straße bei Triest gefunden worden. Die Fahnder haben nun ein Auto identifiziert, das angeblich am Tag des Angriffs von Triest nach Österreich abgefahren sei, berichtete die lokale Tageszeitung "Il Piccolo".

Das Fahrzeug, von dem weder das Modell, noch die Farbe bekanntgegeben wurden, sei das Auto des Unbekannten, der die 44-Jährige am verlängerten Wochenende nahe der Küstenstraße bei Triest zu töten versucht habe. Videoaufnahmen des Wagens bei der Mautstation Triest Lisert kurz nach dem Angriff werden überprüft, so das Blatt.

Ermittlungen mit Hilfe der Kärntner Polizei

Die Polizei vermutet eine Beziehungstat. Sie geht davon aus, dass ein ehemaliger Liebhaber versucht haben könnte, der Kärntnerin mit einem Messer oder einem Metalldraht die Kehle zu durchschneiden. "Wir hoffen, dass wir bald mit der Frau sprechen können, damit sie uns Hinweise für die Ermittlungen geben kann. Sie ist nach der Operation noch betäubt", sagte Polizeifunktionär Mario Bo. Die Untersuchungen des Falls sei noch in der Anfangsphase und laufe mit Hilfe der Kärntner Kollegen.

Die Polizei vermutet, dass der Täter schon länger auf der Spur der Frau war, die sich in Italien bei einem Freund zu Gast befunden hatte, berichtete "Il Piccolo". In Triest hatte die Hobby-Tänzerin mehrere Freunde in der Tango-Szene. Der Täter habe einen isolierten Ort gewählt, um sein Opfer zu attackieren. Der Angriff sei auf einem steilen Weg erfolgt, der zum Meer führt.

Bewachung

Es stehe fest, dass die Villacherin Verteidigungsversuche unternommen habe, wie Verletzungen an den Händen bezeugen. Die verletzte Frau habe versucht, den Parkplatz zu erreichen, wo sie ihren Wagen gelassen hatte, vermuten die Ermittler. Sie habe noch stark blutend die Küstenstraße erreichen können. Hier wurde sie von einigen Autofahrern gesehen, die die Rettung riefen.

Die Kärntnerin wurde nach einer sechsstündigen Operation im Krankenhaus Cattinara in Triest in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Sie wird im Spital von zwei Polizisten bewacht. Staatsanwältin Maddalena Chergia will die Frau befragen, sobald die Ärzte es gestatten. Sollte sie wegen der Verletzungen länger nicht sprechen können, hoffen die Ermittler, dass sie relevante Informationen zumindest schriftlich geben kann. (APA, 21.5.2012, upgedatet am 22.5.2012)