Mona Reinke, Projektleiterin von nRich.

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Paul Kupfer und Georg Tarne (v. l.) haben das Projekt Soulbottles eingereicht.

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iDepart-Gründerteam (v. l.): Philippe Hoffuri und Bernhard Schreder.

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Out-of-Box- Entwickler-duo: Lena Enge und Michael Kvas.

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Christina Medosch, Sabine Heitzeneder, Angelika Redlberger vom Tanzprojekt SuperSoulMe (v. l.).

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Corporate Social Responsibility ist in der Wirtschaft zum geflügelten Wort geworden. Ob aus einer Selbstverständlichkeit heraus oder als Employer Branding, CSR schmückt Unternehmen. Junge Social Entrepreneure machen diesen gesellschaftlichen Auftrag zu ihrem Geschäftszweck und zeigen Unternehmen, wie - mit zum Teil geringen Mitteln - Verantwortung gelebt und gesellschaftliche Veränderungen vorangetrieben werden können.

Vor vier Jahren rief das Institut für Entrepreneurship und Innovation der WU Wien den Social Impact Award als Ideenwettbewerb für engagierte Studierende ins Leben. Beim aktuellen Durchgang wurde der Social Impact Award auch für Rumänien sowie Tschechien geöffnet, insgesamt wurden 113 Projekte eingereicht.

Kür am 1. Juni

Die fünf Finalisten jedes Landes stehen fest, am 1. Juni werden die Siegerprojekte gekürt. Neben den Social Impact Awards in der Höhe von jeweils 4400 Euro sowie unterstützenden Angeboten zur Umsetzung der Projektidee werden in jedem Land auch Community Awards in der Höhe von jeweils 1500 Euro vergeben. Bis 31. Mai kann man auf der Website socialimpactaward.net eine Stimme für seinen Favoriten abgeben. Aus Österreich sind nRich, iDepart, Out of Box sowie SuperSoulMe und Soulbottles & Soulwater im Finale.

  • nRich, eingereicht von Mona Reinke, möchte Schulabbrechern ohne Pflichtschulabschluss in einem zweijährigen Programm durch Coaching, Training und eine alternative Lernumgebung Perspektiven für ihren weiteren Lebensweg aufzeigen. Österreich ist bei Schulabbrechern über dem europäischen Durchschnitt, Personen ohne Schulabschluss werden stigmatisiert und verursachen wegen häufiger Arbeitslosigkeit hohe Kosten, so schildert Reinke die Ausgangssituation. In einem kreativen Umfeld soll auch die Möglichkeit eröffnet werden, als Social Entrepreneur Fuß zu fassen.
  • Out of Box von Lena Enge und Michael Kvas möchte eine wirksamere und volkswirtschaftlich sinnvollere Alternative zur Haft von Jugendstraftätern bieten. In enger Kooperation mit der Richterschaft und Staatsanwaltschaft sollen Jugendliche beim ersten Kontakt mit der Justiz durch sozial-pädagogische Betreuung handlungs- und erlebnisorientiert auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft geführt werden. "In Österreich gibt es derzeit keine Alternative und auch kein vergleichbares Projekt für Jugendstraftäter", sagt Kvas, und "wer einmal straffällig wurde, wird es häufig wieder", ergänzt Enge. Das Projekt stoße bei vielen Organisationen auf großes Interesse, an den notwendigen finanziellen Mitteln fehlt es aber noch. "Obwohl wir damit auch dem Staat helfen, Geld zu sparen", sagt Kvas. Der Social Impact Award würde einen wichtigen Impuls geben.
  • Soulbottles & Soulwater soll das Image von Leitungswasser aufwerten. Eingereicht wurde es von Paul Kupfer und Georg Tarne. Mittels Crowd-Design über Facebookseite werden auf Glastrinkflaschen mit plastikfreiem Verschluss verschiedene Motive gedruckt und diese in Restaurants oder über den Webshop vertrieben. Mindestens 50 Prozent des Verkaufspreises werden an Wasseraufbereitungsprojekte in Entwicklungsländern weitergegeben. Dadurch werde Plastik und CO2 gespart. "Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass sich Nachhaltigkeit und Lebensqualität gut verbinden lassen", ergänzt Tarne.
  • iDepart ist eine Webplattform zur aktiven demokratischen Partizipation. Bernhard Schreder und Philippe Hoffuri entwickelten sie aus einem persönlichem Anliegen heraus. "Es passiert viel und das Engagement in der Gesellschaft ist groß, dennoch fehlt es oft an Nachhaltigkeit", sagt Hoffuri. Auf dieser Plattform können Ideen veröffentlicht und Mitstreiter gefunden werden. Die Website soll aber auch als Wissensdatenbank fungieren und Informationen zu bürokratischen Anforderungen geben.
  • SuperSoulMe ist ein Tanzprojekt, bei dem sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Alternative zu ihrem Umfeld geboten werden soll. In kostenlosen Tanzworkshops, die direkt in der Umgebung der Jugendlichen stattfinden sollen, können die Teilnehmer neben der Freude am Tanz auch wesentliche Werte wie Gemeinschaft, Harmonie, Geduld und Ausdauer erleben. Wichtig ist den Projektentwicklerinnen, alle begeisterte Tänzerinnen, dass diese Workshops regelmäßig stattfinden und nicht nur ein einmaliges Angebot sind. Daneben werden auch kostenpflichtige Workshops angeboten. Dadurch werde der Austausch von Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft gefördert und mögliche Barrieren abgebaut. (Gudrun Ostermann, DER STANDARD, 22.5.2012)