Die Forderung der SPÖ Frauen zur Kennzeichnung von Bildbearbeitung bei Werbefotos bekommt Rückendeckung von Expertinnen. Im Therapiezentrum intakt, in dem von Essstörungen betroffene Menschen betreut werden, weiß man, dass es der Wunsch vieler junger Mädchen, aber auch erwachsener Frauen ist, "schön zu sein wie ein Model auf den Werbeplakaten". Ein Wunsch, aus dem sich nicht selten eine Essstörung entwickelt.

"Bilder, die mittels technischer Mittel entsprechend bearbeitet wurden, erwecken unrealistische Träume und Wünsche. Um diesen Vorgaben zu entsprechen greifen viele zu Diäten, Hungerkuren, extremen Sport oder auch Schönheitsoperationen. In der tagtäglichen Arbeit des Behandlungsteams zeigt es sich, dass überzogene Schönheitsideale, Diäten und Hungerkuren sowie mangelnder Selbstwert die Ausformung einer Essstörung unterstützen und fördern", schreiben die Frauen von intakt in einer Aussendung.

Grün, gelb, rot

Sie unterstützen die Forderung nach der vorgeschlagenen Ampelkennzeichnung. Ein grüner Punkt soll nach der Idee der SPÖ Frauen eine "leichte Veränderung" mittels Bildbearbeitung ausweisen, ein gelber eine "mittelstarke" und ein roter eine "starke Veränderung". Nur so, heißt es auf der SP-Webseite dazu, werde ersichtlich, "dass die perfektionierte 'Schönheit' künstlich geschaffen wurde." Auch Intakt sieht darin eine Möglichkeit, wieder ein realistischeres Schönheitsideal zu fördern. (red, 21.5.2012)