Gitarrespielen ohne Übung, das zumindest verspricht das US-Unternehmen Incident mit seiner gTar.

Foto: Incident

Der Ton wird bei gTar über das iPhone generiert. Gespielt wird die gTar jedoch wie eine echte Gitarre über die Saiten.

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Apps, die auch den unmusikalischsten Personen versprechen im Handumdrehen ein Instrument zu erlernen, finden sich Hauf in den App Stores. Bei den meisten tippt man jedoch nur auf dem Smartphone- oder Tablet-Screen herum oder muss Anleitungen in Tutorials befolgen. Das kalifornische Startup Incident Tech verspricht einen anderen Ansatz und integriert ein iPhone in eine echte Gitarre, mit der man von Anfang spielen können soll.

Ton kommt aus dem iPhone

Bei gTar handelt es sich um laut den Entwicklern um eine digitale Gitarre, die wie ein herkömmliches Instrument über die Saiten gespielt wird. Der Ton wird jedoch nicht durch die Schwingung der Saiten erzeugt. Stattdessen registrieren Sensoren die Berührungen an Saiten und Bundstäben und übertragen das auf das iPhone und die dazugehörige App, über die der Ton generiert wird. Die Saiten müssen dafür nicht gestimmt werden.

Lernen in drei Stufen

Zum Erlernen neuer Lieder, haben die Entwickler auf dem Gitarrenhals LEDs integriert, die Einsteigern die richtigen Griffe anzeigen. Nutzer können aus drei Schwierigkeitsgraden wählen. Bei "Easy" ist die sogenannte SmartPlay-Funktion aktiviert, die falsche Töne ausblendet. Zudem werden nur die offenen Saiten gespielt. In der Stufe "Medium" kommen die Bundstäbe hinzu. In der "Hard"-Klasse werden die richtigen Griffe zwar noch immer über die LEDs angezeigt, SmartPlay ist jedoch deaktiviert. Die App, die ab dem Marktstart kostenlos über den App Store zur Verfügung stehen soll, inkludiert von Haus aus mehrere Songs, laufend sollen weitere hinzukommen.

Freies Spielen

Im "Free Play"-Modus können sich Hobby-Musiker austoben und den Sound aus verschiedenen Gitarren-Modellen, Keyboards oder auch Drums wählen. Der Sound lässt sich mit verschiedenen Effekten wie Echo oder Verzerrung anpassen. Die Entwickler planen das SDK für gTar zu veröffentlichen, damit auch Drittanbieter ihre eigenen Apps dafür schreiben können. Auch sollen später noch andere Smartphones neben iPhone 4/4S unterstützt werden.

Tester beeindruckt

Engadget konnte bereits einen Prototypen ausprobieren und zeigt sich durchaus beeindruckt. gTar sei kein billiges Plastikspielzeug, sonders fühle sich wie eine richtige E-Gitarre für Anfänger an. Über einen USB-Anschluss muss das Gerät mit Strom versorgt werden. Der Akku soll dabei bis zu acht Stunden durchhalten. Über den Audio-Ausgang können Kopfhörer oder ein Soundsystem angeschlossen werden. Ansonsten wird der Ton über die iPhone-Lautsprecher ausgegeben, die gTar selbst besitzt keine Speaker.

Auf der Finanzierungsplattform Kickstarter haben die Entwickler bereits einen Monat vor Ende der Kampagne über 113.000 US-Dollar an Starthilfe gesammelt. Als Ziel waren 100.000 US-Dollar bis 25. Juli gesetzt. Etwas Später im Sommer soll der Marktstart folgen. Produziert werden die Gitarren in China. Die ersten gTars gehen an die Kickstarter-Unterstützer. Im Handel soll das Basisgerät rund 450 US-Dollar kosten. Für Endgadet ist der Preis zu hoch angesetzt. Sofern gTar am Markt erfolgreich ist, könnte der Preis jedoch gesenkt werden. (red, derStandard.at, 22.5.2012)