Wien - Österreichs Verleger befürchten, dass die EU-Kommission im Verfahren um die Geschäftspraktiken von Google nicht hart genug gegen den amerikanischen Suchmaschinen-Giganten vorgeht und fordern eine "Verschärfung der Gangart". EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia hatte am Montag verschiedene Kritikpunkte aufgelistet und Google zu Zugeständnissen aufgefordert. Dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) ist vor allem der Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung von Google ein Dorn im Auge.

In einer Aussendung kritisierte der VÖZ am Mittwoch, dass Google in Österreich 95 Prozent des Searchmarktes halte. Diese Dominanz schade den heimischen und europäischen Magazinen und Zeitungen. "Google verdient mit den Inhalten der Medienhäuser enorme Summen. Denn die Nutzer suchen schließlich nach den relevanten, informativen, aber gleichzeitig auch sehr teuer erstellten Inhalten der Medienhäuser. Und die Verleger schauen bei der Verwertung ihrer Inhalte nicht nur durch die Finger, sie werden durch die Dominanz Googles auch vom Markt abgeschnitten", so VÖZ-Präsident Hans Gasser. Er fordert die Kommission daher auf, das Verfahren gegen Google fortzuführen und jeden Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung streng zu verfolgen. (APA, 23.5.2012)