Krems - Die Kocourek GmbH mit Sitz in Gars am Kamp/NÖ hat ihre Zahlungen eingestellt und beim Landesgericht Krems die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragt, das nach Angaben des Kreditschutzverbandes (KSV) am Mittwoch eröffnet worden ist. Das Unternehmen ist im Fleischergewerbe und beim Handel mit Waren aller Art tätig. Der Schuldenstand wurde mit 4,6 Mio. Euro angegeben. Diesen Passiva sollen Aktiva von 2,9 Mio. Euro gegenüberstehen. Derzeit sind 27 Dienstnehmer beschäftigt.

Von der Insolvenz sind dem KSV zufolge 110 Gläubiger betroffen, denen eine Sanierungsplanquote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme, angeboten wird. Es ist geplant, das Unternehmen fortzuführen.

Zum Sanierungsverwalter wurde der Herzogenburger Rechtsanwalt Hans-Peter Pflügl bestellt. Gläubigerforderungen können über den KSV bis 4. Juli angemeldet werden. Die erste Gläubigerversammlung findet am 6. Juni, die Berichts- und Prüfungstagsatzung am 11. Juli, die Sanierungsplan- und Rechnungslegungstagsatzung am 1. August statt.

Als Ursache für die Insolvenz werden vom Unternehmen mehrere Gründe angegeben, so der KSV. Im vergangenen Jahr seien erhebliche Investitionen in ein neues Betriebsgebäude zu tätigen gewesen, jedoch waren aufgrund starker Niederschläge zusätzliche, nicht budgetierte Aufwendungen für Bodenbeschaffungsarbeiten in Höhe von 150.000 Euro durchzuführen. Durch eine Änderung von Rechtsvorschriften seien weitere 50.000 Euro in Eigenkläranlagen zu investieren gewesen. Während der Übersiedelung an den neuen Standort sei es außerdem zu einem Ausfall der Kühlung am alten Standort während eines Wochenendes gekommen, sodass Ware im Wert von 100.000 Euro entsorgt werden habe müssen. (APA, 23.5.2012)