Brüssel/Lima - Eine etwa 1.000 Jahre alte Totenkammer mit mehr als 80 Leichen ist in Peru entdeckt worden. Ein belgisches Archäologenteam habe die gut erhaltenen Mumien und Skelette in dem großen Heiligtum Pachacámac ausgegraben, das rund 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Lima liegt, teilte die Freie Universität Brüssel am Dienstag mit.

Pachacámac war ein Zentrum weltlicher wie auch geistlicher Macht über mehrere aufeinanderfolgende Kulturen hinweg. Bauwerke - darunter mehrere Pyramiden - reichen zumindest bis ins zweite Jahrhundert unserer Zeitrechnung zurück. Vor dem Eroberungsfeldzug der spanischen Konquistadoren diente die Stadt als Verwaltungszentrum der Inka und war Sitz eines Orakels.

Der aktuelle Fund

Die 20 Quadratmeter große Kammer wurde in der 2004 entdeckten Totenstadt des Heiligtums ausgegraben. Neben den Leichen verschiedenen Alters wurden auch zahlreiche Objekte gefunden, darunter Keramikgefäße, bemalte Holzmasken und Schmuckstücke aus Kupfer-Gold-Legierungen.

In der Totenkammer selbst lagen die sterblichen Überreste von 70 Menschen, während um den ovalen Bau ein Dutzend Kleinkinder aufgebahrt waren. Die Forscher um Peter Eeckhout wollen in den Labors der Brüsseler Universität feststellen, welche Beziehungen zwischen den Begrabenen bestanden und woran sie gestorben sind. (APA/red, derStandard.at, 23.5.2012)