Wien - Die Analysten der Berenberg Bank und der Erste Group gehen für die am Donnerstag anstehenden Erstquartalszahlen der Raiffeisenbank International (RBI) von einem deutlichen Gewinnwachstum aus. Dies käme aber hauptsächlich aufgrund von Einmaleffekten durch Wertpapierverkäufe zustande, hieß es. Die Zinserträge und das Provisionsergebnis dürften sich nämlich kaum verändern.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum soll der Nettogewinn im Schnitt um 82 Prozent auf 491,5 Mio. Euro zulegen. Die Konsensschätzung für den Vorsteuergewinn beläuft sich auf 629 Mio. Euro und liegt damit um 55 Prozent höher als im Vorjahr. In den Gewinnzahlen sind allerdings der 113 Mio. schwere Verkauf einer Hybridanleihe und Erlöse aus sonstigen Wertpapierverkäufen in der Höhe von 250 Mio. Euro enthalten, die nur einmalig in diesem Quartal wirksam sind.

Für die Nettozinserträge gehen die Experten im Schnitt von einem moderaten Wachstum in der Höhe von 4,9 Prozent auf 927 Mio. Euro aus. Das Provisionsergebnis wird durchschnittlich mit einem leichten Rückgang von 1,3 Prozent auf 352,5 Mio. Euro geschätzt. Erste-Experte Günther Hohberger strich zudem die gefallen Risikovorsorge von zwölf Prozent gegenüber dem Vorquartal hervor, da im Vorquartal Ungarn belastend wirkte. Die Berenberg Bank sieht hingegen auch in diesem Quartal den Geschäftsbereich "Zentraleuropa" negativ durch Ungarn beeinflusst.

Beide Banken geben derzeit eine Kaufempfehlung für die Aktien der RBI aus. Das Berenberg-Kursziel liegt bei 30,60 Euro, die Erste Group ist mit einem Kursziel von 36,00 Euro etwas optimistischer. Zum Vergleich: Am Mittwochnachmittag notierte die RBI-Aktie bei 23,375 Euro. (APA, 23.5.2012)