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"Diese Sorte von fundamentalistischer Einstellung stört mich zutiefst", so Onkelinx zum verweigerten Gruß.

Foto: apa/JULIEN WARNAND

Brüssel - Die belgische Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx hat sich erzürnt gezeigt, weil ihr auf diplomatischem Parkett ein Handschlag verweigert wurde, weil sie eine Frau ist. "Ich habe saubere Hände!", schrieb die Politikerin am Donnerstag auf ihrer Facebook-Seite, nachdem der ultraorthodoxe israelische Vize-Gesundheitsminister Yaakov Litzman sie am Dienstag in Genf brüskiert habe. Die beiden stießen dort nach Onkelinx' Angaben bei der Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation aufeinander.

Dass ihr ein Minister nicht die Hand geben wolle, weil sie eine Frau ist, sei ihr nun schon zum zweiten Mal im Leben passiert, fügte die belgische Vizeregierungschefin hinzu. "Das erste Mal war es ein iranischer Minister." "Diese Sorte von fundamentalistischer Einstellung, die mit einer bestimmten Konzeption der Religion und der Frau verbunden ist, stört mich zutiefst", kommentierte Onkelinx.

Häufung von Übergriffen

Immer wieder verfolgen in jüngster Vergangenheit ultra-orthodoxen Juden Frauen und lehnen sich gegen die Gleichbehandlung auf. Sei es das Bespucken von Mädchen, die nicht "sittsam" gekleidet sind, eine geforderte Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit, Beschimpfungen oder Randale am Auto einer Frau. (APA, red, 24.5.2012)