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Das Argument, dass AKWs wirtschaftlicher seien als erneuerbare Energieproduktionen, hat wohl endgültig ausgedient.

Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann

Manchmal bleibt dem Öko-Fuzzi buchstäblich die Spucke weg - und dann geht ihm das G'impfte auf. Der jüngste Anlass war die frisch fröhliche Ankündigung der britischen Regierung, umgerechnet 136 Milliarden Euro in den Bau neuer Atomkraftwerke stecken zu wollen (siehe Bericht). Denn die Errichtungsgesellschaften bräuchten doch mehr Planungssicherheit, hieß es. Und um das finanzieren zu können, sollen die Energiepreise langfristig festgelegt werden - und die britischen Bürger dann dafür pro Jahr rund 250 Euro mehr für den Saft zahlen.

So. Diesen Beitrag muss man sich merken und wirklich gut aufheben. Und ein jedes Mal, wenn es wieder einmal heißt, dass die Erneuerbaren ja so schrecklich unwirtschaftlich seien - dann muss man genau diesen atomlobbysierten britischen Plan wieder aus der Schublade holen und auf den Tisch knallen. Jedes Mal dann, wenn über die Förderungen von Erneuerbaren gemault wird.

Windräder, PV-Anlagen, Speicherkraftwerke

Und inzwischen kann man davon träumen, was man mit diesen 136 Milliarden alles finanzieren könnte. Windräder, PV-Anlagen, Speicherkraftwerke - all dieses Zeugs halt, von dem man sich immer wieder und immer wieder diese inzwischen unerträgliche Litanei der Nicht-Wirtschaftlichkeit anhören muss.

Wenn das schon gelten soll, dann bitte für alle. Dann wird das nächste AKW aber auch erst dann gebaut, wenn es keine Zuschüsse mehr braucht. (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 24.5.2012)