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Die Geister der Vergangenheit bremsen Schumacher...

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...was seiner Freude aber keinen Abbruch tat.

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Pastor Maldonados Leitschinenkuss.

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Monaco - Michael Schumacher hat im Qualifying für den 70. Formel-1-Grand-Prix von Monaco überraschend seine erste Bestzeit nach dem Comeback erzielt. Wegen einer Rückstufung des Deutschen in der Startaufstellung um fünf Plätze wird allerdings nicht der Rekord-Weltmeister, sondern der Australier Mark Webber im Red Bull am Sonntag (14.00) vor Schumachers Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg sowie Lewis Hamilton im McLaren aus der Pole Position ins Rennen gehen.

Kurios: Auch seine davor letzte Pole in Monaco war Schumacher aberkannt worden war. Vor sechs Jahren war er absichtlich in der vorletzten Kurve verunfallt, um eine Bestzeit von Fernando Alonso zu verhindern.

Bereits vor dem Qualifying platzte der Traum des Venezolaners Pastor Maldonado von seinem zweiten Sieg in Folge. Wegen eines von ihm verursachten Unfalls wird der Williams-Pilot, der nach seinem überraschenden Triumph vor zwei Wochen in Barcelona auch in Monaco als Geheimtipp galt, um zehn Startplätze zurückversetzt und geht als 19. ins Rennen. Der deutsche Force-India-Pilot Nico Hülkenberg kam nach einer Behinderung von Sergio Pérez Sauber mit einer Verwarnung davon.

Nur Neunter wurde Weltmeister Sebastian Vettel, der den entscheidenden Abschnitt aber auf den härteren der beiden Reifenmischungen am zweiten Red Bull in Angriff genommen hatte. Der mit dem Titelverteidiger in der WM-Wertung führende Alonso startet im Ferrari als Fünfter.

"Schaue nur nach vorne"

Der 43-jährige Schumacher erzielte seine Bestzeit von 1:14,301 Minuten ganz am Ende des letzten Qualifikationsabschnittes und reckte danach triumphierend seinen Zeigefinger in den Himmel. Wegen des Unfalls mit Bruno Senna in Spanien wird der Deutsche aber nur von Platz sechs aus ins Rennen gehen. Schumachers Freude tat dies aber keinen Abbruch. "Ich schaue nur nach vorne und  bin sehr glücklich, seit langem einmal wieder auf der Pole zu sein. Es ist die erste meines zweiten Karriereabschnitts, und das fühlt sich fantastisch an", sagte er über die erste Pole seit fast sechs Jahren. "Es hat etwas länger gedauert, als ich es mir vorgestellt habe, aber Mercedes hat mir auch in Zeiten, wo es nicht so einfach war, den Rücken gestärkt."

Webber war die Situation fast etwas unangenehm. "Das war Michaels Tag", sagte er fair. Direkt neben dem Australier steht Nico Rosberg. Der 26-Jährige, der in Monaco lebt und aufgewachsen ist, darf vor seiner Haustür damit auf den zweiten Sieg der Saison und der Karriere hoffen. "Ich denke, dass wir gute Chancen haben, ganz vorne reinzustoßen", sagte Schumachers-Teamkollege nach einem "bisher sehr schönen Wochenende".

Vettel hatte seine unbefriedigende Lage mit einem Reifenpoker teilweise selbst in Kauf genommen, dennoch war er enttäuscht. "Ich hoppele hier rum wie ein Kaninchen", schimpfte er während des Qualifyings über den Boxenfunk. Auch nachher ließ er seiner Unzufriedenheit freien Lauf. "Wir haben vom Morgen zum Nachmittag was das Auto angeht einen Schritt zurück gemacht." 

Maldonado vs Pérez

Maldonado war nach Meinunger der Rennkommissare, deren Kreis in Monaco auch Ex-Weltmeister Nigel Mansell angehört, absichtlich in den Sauber von Perez gefahren, der den Kollegen kurz davor geschnitten hatte. Der Pönalisierte wies allerdings entschieden von sich, dass die deutliche Lenkbewegung nach innen eine Berührung zum Ziel gehabt hätte.

Dem nicht genug, verursachte Maldonado in der Folgerunde auch noch einen Unfall - nun muss das Getriebe an seinem Boliden gewechselt werden. "Schade drum, das Auto wäre heute gut genug für Platz drei gewesen", bedauerte der österreichische Williams-Miteigentümer Toto Wolff. (APA/sid/red, 26.05.2012)