Jerusalem - Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck ist am Montag zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in Israel eingetroffen. Dort wird er mit Präsident Shimon Peres und Regierungschef Benjamin Netanyahu zusammentreffen. Auch Gespräche mit Überlebenden des Holocaust stehen auf dem Programm. Zum Abschluss am Donnerstag wird Gauck auch die palästinensischen Gebiete besuchen.
Bestimmende Themen dürften die schwierige Lage im Nahen Osten und der Atomkonflikt mit dem Iran sein. Aber auch die Kontroverse um den Schriftsteller Günter Grass, der mit einem kritischen Gedicht für Verstimmung in Israel gesorgt hatte, könnte eine Rolle spielen. Es ist der erste offizielle Staatsbesuch Gaucks seit seiner Amtsübernahme im März und das erste Mal, dass er als Bundespräsident ein Land außerhalb Europas besucht.
Vor Gaucks Abreise hatte der neue israelische Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman, vor zunehmendem Antisemitismus in Deutschland und Europa gewarnt. Antisemitismus und Rassismus seien "eine große Gefahr", sagte Hadas-Handelsman der Nachrichtenagentur AFP. "Antisemitismus ist präsenter in Europa. Wir sehen es leider fast tagtäglich. Auch in Deutschland ist das Phänomen jetzt neuerlich aufgekommen und verbreitet." (APA, 28.05.2012)