Graz - Eine Autolenkerin aus der Steiermark ist am Pfingstmontag nahe Graz mit ihrem Wagen in einen Wasserkanal gestürzt und versunken. Sie konnte erst vier Stunden später 500 Meter von der Unfallstelle entfernt tot geborgen werden. Die Strömung hatte das Fahrzeug, das komplett unter der Wasseroberfläche verschwunden war, mitgerissen. Rund 90 Helfer der Einsatzkräfte inklusive Taucher waren im Einsatz.

Die ältere Frau war laut Zeugen zu Besuch bei einer Familie in Röthelstein (Bezirk Graz-Umgebung) und wollte gegen 15.30 Uhr nach Hause fahren. Nachdem sie laut Feuerwehr eine steile, etwa 30 Meter lange Hauseinfahrt in Richtung Straße zurückgelegt haben dürfte, hätte sie links oder rechts auf die Straße einbiegen müssen. Doch stattdessen sei sie laut Zeugen geradeaus durch einen Holzzaun in den Kanal gestürzt.

Fahrzeug von der Strömung mitgerissen

Sofort wurde das Fahrzeug von der Strömung mitgerissen und versank in dem mehr als zehn Meter breiten und fünf Meter tiefen Kanal nahe der Mur. Die alarmierten Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot von rund 70 Feuerwehrleuten, neun Tauchern aus Bruck an der Mur, Unterpremstätten und Thondorf sowie Rettung und Polizei an. Mit Booten fuhr man stundenlang den Kanal südlich der Unfallstelle ab. Kurz vor 18.00 Uhr entdeckten sie schließlich den Wagen in fünf Meter Tiefe und einen halben Kilometer von der Unfallstelle entfernt.

Da die Heckscheibe kaputt war und die Leiche der Lenkerin in dem Fahrzeug am Autohimmel trieb, musste eine Bergung des Wagens mittels Hebeballon angewandt werden. So konnte der Pkw gegen 18.30 Uhr waagrecht aus dem Wasser gehoben und der Körper der Lenkerin nicht aus dem Wrack getrieben werden, erklärte Dietmar Jantscher von der Freiwilligen Feuerwehr Deutschfeistritz. (APA, 28.5.2012)