Wien - Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will eine "Task Force Kinderschutz" einrichten. Den Auftrag dazu habe es bereits gegeben, sagte sie vor dem Ministerrat am Mittwoch. Mikl-Leitner reagierte damit auf einen Vorstoß von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), die nach dem Vorfall, bei dem ein Vater in einer Schule in Sankt Pölten seinen Sohn durch einen Kopfschuss tödlich verletzt hatte, einen verstärkten Gewaltschutz gefordert hatte.

Heinisch-Hosek will außerdem gemeinsam mit Experten das Thema Gewaltschutz "intensiv diskutieren". Eingebunden soll auch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) werden. Erste Ergebnisse erhofft sich Mikl-Leitner innerhalb "einiger weniger Wochen", auf jeden Fall aber noch im Sommer. Zu konkreten Maßnahmen, wie etwa zu einem Betretungsverbot, wollte sich Mikl-Leitner noch nicht äußern.

Dem Populismus eine Absage erteilen

Die Innenministerin sprach von einem "sehr tragischem Vorfall , der mich betroffen macht". Man müsse jetzt "sehr besonnen vorgehen" und "dem Populismus eine Absage erteilen".

Auch Heinisch-Hosek erneuerte vor dem Ministerrat ihre Forderung nach verbessertem Gewaltschutz und bestätigte, dass es Gespräch mit ihrem Ressort und dem Justizministerium gebe. (APA, 30.5.2012)