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Viswanathan Anand aus Indien ist zum wiederholten Mal Schach-Gott.

Foto: AP/Japaridze

Moskau - Titelverteidiger Viswanathan Anand aus Indien hat erneut die Schach-Weltmeisterschaft gewonnen. Der große Favorit setzte sich im Duell gegen den israelischen Herausforderer Boris Gelfand mit 2,5:1,5 im Tiebreak durch. Bei den vier Schnellschach-Partien wurde am Mittwoch in Moskau mit verkürzter Bedenkzeit gespielt. Nach zwölf regulären Runden war es zwischen den beiden Großmeistern 6:6 gestanden. Der 42-jährige Anand verteidigte damit zum dritten Mal den WM-Titel, den er 2007 bei einem Turnier in Mexiko gewonnen hatte.

Im Stechen des hartumkämpften, aber nicht immer hochklassigen Zweikampfs in der Moskauer Tretjakow-Galerie spielte Anand seine große Erfahrung im Schnellschach aus. Er zwang in der zweiten Partie mit Weiß seinen ein Jahr älteren Gegner nach 77 Zügen zur Aufgabe. Die drei anderen Partien endeten jeweils mit einem Remis, wobei Gelfand trotz großer Bemühungen seine Chancen mit den weißen Figuren nicht nutzen konnte.

Alle vier Spiele mit verkürzter Bedenkzeit verliefen turbulent und boten mehr Spannung als die meisten der regulären Partien des Matchs. Zehn der zwölf Spiele endeten mit einem Remis, den Überraschungssieg von Gelfand in der siebenten Runde konterte Anand mit einem Erfolg im achten Durchgang. Er wird als die kürzeste gespielte WM-Partie in die Schach-Geschichte eingehen.

Trotz seines WM-Sieges wirkte Anand nicht so stark wie etwa 2008 bei seinem Erfolg gegen den Russen Wladimir Kramnik in Bonn. Der Inder, der 2000 schon einmal Champion war, rettete sich dank seiner Routine ins Ziel. Das Preisgeld in Höhe von umgerechnet knapp zwei Millionen Euro wird zwischen beiden Spielern im Verhältnis 55:45 geteilt. (APA, 30.2012)

Ergebnis Schach-WM in Moskau:

Tiebreak (4 Partien mit verkürzter Bedenkzeit)/Endstand: Viswanathan Anand (IND) - Boris Gelfand (ISR) 2,5:1,5; Anand damit weiter Weltmeister