Fahrradtechnik steht in der neuen Ausbildung ebenso am Programm wie Werkzeug- und Materialkunde, Radfahr- und Sicherheitstraining, ein Erste Hilfe-Kurs sowie ein Verkaufstraining.

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Wien - Sehbehinderte Fahrradmonteure: Das Schulungszentrum für blinde und sehbehinderte Menschen (SEBUS) startet am 4. Juni eine sechsmonatige Ausbildung.

Immer mehr Menschen steigen auf das Fahrrad um oder nutzen das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel zumindest immer häufiger. Bei der fachgerechten Pflege, Wartung und Reparatur ist Fachpersonal gefragt. Nach Jahren der Planung gibt es zum ersten Mal in Österreich für stark sehbehinderte Menschen die Möglichkeit, eine Ausbildung im Bereich Fahrradtechnik zu beginnen. In der Ausbildung bei SEBUS werden die Teilnehmer von erfahrenen Trainern und Kooperationspartnern theoretisch und praktisch ausgebildet.

"Wir wollen von Klischeeberufen für sehbehinderte Menschen, wie Besenbinder oder Telefonisten, wegkommen", sagt SEBUS-Leiterin Barbara Vielnascher, "und den Betroffenen etwas zutrauen. Außerdem ist das Fahrrad gerade in Wien eine boomende Branche".

Partner der innovativen Ausbildung sind Wolfgang Brunner, seines Zeichens letzter geprüfter Fahrradmechanikermeister Wiens, Thomas Gerhardt, Inhaber des 2Rad-Shop Gerhardt, Werner Madlencnik, die Reparaturwerkstatt Bikekitchen und die Mobile Radfahrschule Schladming.

Bis Ende November sollen vier sehbehinderte Kursteilnehmer, darunter eine weibliche Teilnehmerin, zum Fahrradmonteur bzw. -Techniker ausgebildet werden. Fahrradtechnik - vor allem Pflege-, Service- und Reparaturarbeiten - steht dabei ebenso am Programm wie Werkzeug- und Materialkunde, Radfahr- und Sicherheitstraining, ein Erste Hilfe-Kurs und ein umfassendes Verkaufstraining. Ergänzt werden diese praxisorientierten Module durch Rechtsvorschriften für Radfahrer, Produktsicherheit, Haftung sowie durch die Themen Radfahren und Tourismus und Stadtentwicklung. (red, derStandard.at, 30.5.2012)