Bild nicht mehr verfügbar.

LASK-Präsident Reichel sieht sich als einziger Investor.

APA-FOTO: RUBRA

Linz - Für LASK-Präsident Peter-Michael Reichel bedeutet auch die verweigerte Bundesliga-Lizenz für die kommende Saison keineswegs ein Ende seines Engagements beim oberösterreichischen Fußball-Traditionsverein. "Der Rückzug ist überhaupt kein Thema", erklärte Reichel, dessen Team von der Erste Liga in die drittklassige Regionalliga absteigen muss. "Wir sind einer Situation, die uns schwer zurückschmeißt. Aber wir werden auch in der Regionalliga eine halbwegs konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten können."

"Wir haben 25 oder 26 Spieler, die für die dritte Liga Verträge haben", sagte Reichel. "Dass Leute wie (Stürmer) Hannes Aigner lieber nicht in der Regionalliga spielen wollen, verstehe ich. Da werden wir sicher eine Lösung finden."

Kritik übte er am Lizenzierungsverfahren. "Es gibt den Vorwurf, es wäre vom Wirtschaftsprüfer, der von der Liga lizensiert und ausgebildet ist, keine ausreichende Dokumentation seiner Prüfung gegeben", so Reichel, der das schriftliche Urteil noch nicht in der Hand hat. "Die prüfen auch Austria Wien und Mattersburg - und dann sollen sie auf einmal nicht wissen, wie das geht. Das ist sehr eigenartig abgelaufen. Man kann uns nicht zur Verantwortung für etwas ziehen, das nicht in unserem Bereich liegt." 

Kritik nicht verständlich

Kritik an seiner Person, mögliche Investoren und Netzwerker vergrault zu haben, wie sie am Dienstag etwa OÖ-Verbandspräsident Willi Prechtl geäußert hatte, kann Reichel nicht verstehen. "Herr Prechtl weiß gar nichts. Er kennt unsere Unterlagen nicht. Außerdem bin ich der Einzige, der investiert hat, und leider hat mir dabei niemand geholfen."

Als Eigentümer der Agentur "Matchmaker" und Veranstalter der Damentennisturniere in Barcelona, Bad Gastein und Linz hätte er diesbezüglich viel weniger Probleme. "Bei den Turnieren sehen die Sponsoren die Sache im Vordergrund, beim LASK geht es anscheinend um Eitelkeiten. Das liegt natürlich auch in der Natur der Sache, dass es beim Fußball jeder besser weiß. Aber ich sage immer: Jeder hat so viel Einfluss, wie er investiert."

Dass die "Marke LASK" derzeit schlecht dasteht, kann Reichel nicht verneinen. "Das ist wie eine Aktie." Mögliche Käufer dieses "Wertpapiers" sieht er dennoch weit und breit keine: "Ich kenne niemanden."

Dass man den laut Reichel 19 Prozent betragenden Anteil an der Linzer Akademie aufgrund der ÖFB-Regularien nun abgeben müsse, mache für den Club keinen Unterschied. "Wenn die Spieler fertig sind, sind sie ohnehin am freien Markt, das war schon bisher so", betonte Reichel. Die Ansprüche der Akademie gegenüber dem LASK in Höhe von rund 100.000 Euro seien zudem "reines Wunschdenken". (APA, 31.05.2012)