Bild nicht mehr verfügbar.

Ein malaiischer Farmer von Felda Global sitzt auf Palmölfrüchten.

Foto: Reuters

Kuala Lumpur - Malaysia trotzt der Flaute auf den Aktienmärkten in Fernost und schickt den staatlichen Palmölkonzern Felda Global aufs Parkett. Der Verkauf der Anteile soll der Regierung rechtzeitig zum Wahlkampf 3,3 Milliarden Dollar (2,65 Milliarden Euro) in die Kassen spülen und dem Land im Rennen um den größten Börsengang des Jahres in Asien den ersten Platz sichern.

Zweitgrößter IPO nach Facebook

Das IPO wäre 2012 zugleich das größte nach Facebook, ist aber über Ankerinvestoren und einheimische Anleger besser abgesichert. Seit dem Reinfall mit dem Internet-Netzwerk sind Investoren vorsichtig geworden. Mit dem britischen Edel-Juwelier Graff Diamonds sagte in dieser Woche bereits das vierte größere Unternehmen seinen Börsengang in Asien ab.

Sollten tatsächlich 3,3 Milliarden Dollar zusammenkommen, wäre Felda Global insgesamt mit 5,1 Milliarden Dollar bewertet. Zwei Drittel der Anteile gehen an Eckinvestoren wie den französischen Großhändler für landwirtschaftliche Produkte, Louis Dreyfus. Auch Fidelity Investments und der Staatsfonds von Katar haben sich bereits Aktien gesichert. Zudem wollen die Bundesstaaten einsteigen, in denen Felda-Plantagen liegen. Der Preis für Palmöl eilt seit Monaten von Hochstand zu Hochstand.

Landwirte sollen profitieren

Die malaysische Regierung stellte ihre Pläne am Donnerstag in einer pompösen Feier in der Hauptstadt Kuala Lumpur vor. "Der Grund für den Börsengang ist, dass wir für die Malaysier Wohlstand schaffen wollen", sagte Ministerpräsident Najib Razak, der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eine Parlamentswahl ansetzt. "Es gibt keinen anderen Weg, so schnell Wohlstand zu schaffen." Mehr als eine halbe Milliarde Dollar aus den Erlösen des Börsengangs sollen an Landwirte weiterfließen. Damit schließt das südostasiatische Schwellenland einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel ab: Die künftigen Anteilseigner verdingten sich noch vor wenigen Jahrzehnten als landlose Arme auf den Palmen-Plantagen. (APA, 31.5.2012)