Budapest - Zwei Jahre nach dem Wahlsieg der rechtskonservativen Partei Fidesz-MPSZ und des Bündnispartners Christdemokraten (KDNP) in Ungarn hat sich die Zahl ihrer Sympathisanten bedeutend verringert. Das geht aus der neuesten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Tarki hervor. Wären heute Wahlen in Ungarn, würde Fidesz-MPSZ-KDNP nur 16 Prozent der Stimmen der Gesamtbevölkerung erhalten, fünf Prozentpunkte weniger als im April. Damit liegen die oppositionellen Sozialisten (MSZP) nahezu gleich auf mit der Partei von Premier Viktor Orbán. Sie kämen auf 15 Prozent, zwei Prozentpunkte mehr als im April.

Auch bei den "Parteiwählern" - jenen Stimmbürgern, die sicher wissen, für welche Partei sie optieren - haben die Sozialisten aufgeholt. Sie würden 31 Prozent der Stimmen erhalten, sechs Punkte mehr als im April. Fidesz-MPSZ-KDNP wiederum stiegen von 39 auf 32 Prozent ab.

Die rechtsextreme Jobbik-Partei käme in der Gesamtbevölkerung auf elf Prozent, zwei Punkte mehr als im April. Bei den "Parteiwählern" stieg die Unterstützung von 16 auf 21 Prozent. Die Grünen (LMP) kommen unverändert auf fünf Prozent und stiegen unter den "Parteiwählern" von zehn auf elf Prozent. Die Demokratische Koalition von Expremier Ferenc Gyurcsány musste Verluste hinnehmen und fiel in der Gesamtbevölkerung von drei auf zwei und bei den "Parteiwählern" von sechs auf vier Prozent ab. Der Anteil der Unentschlossenen stieg von 45 auf 49 Prozent. (APA, red/DER STANDARD, 1.6.2012)