Salzburg - Ob Hundstrümmerln an der Moosstraße, barrierefreie Kirchen oder die Entstehung einer Kinderzeitung. Die Sendungsmacher der Stadtteilradios bringen Themen ins Radio, die die Menschen in ihrem Grätzel freut, ärgert, aufrüttelt oder bewegt. Dabei kommen die Gestalter der Sendung immer selbst aus dem jeweiligen Viertel, über das sie berichten.

Vor zwei Jahren startete die erste Sendung des Stadtteilradios. Mittlerweile haben schon acht der 24 Salzburger Stadtteile ihre eigene Sendung jeden Freitag von 17.00 bis 18.00 Uhr im Programm der Radiofabrik, Salzburgs Freien Radio. Das Programm konzipieren die ehrenamtlichen Reporter selbst. Die Ausbildung in der Radiofabrik ist für sie gratis, denn die Salzburger Gemeindeentwicklung finanziert die Workshops.

"Das Stadtteilradio ist ein Instrument, um Kommunikation im Viertel zu betreiben", sagt Jörg Eberhard, der dem Andräviertel seine Stimme live on Air gibt. Es sei auch ein Medium, um die Bewohner zusammenzubringen, ergänzt Iris Perner die in Lehen das Stadtteilradio leitet.

Mit dem Radio könne man die Leute einbinden und sie animieren, selber in ihrem Viertel etwas zu tun, denn "die Themen liegen auf der Straße", erklärt Perner. Auch Stadtteilreporter Alexander Ringerthaler geht "mit offenen Augen und Ohren durch den Stadtteil", um berichtenswerte Geschichten im beschaulichen Wohngebiet Leopoldskron-Moos zu entdecken.

Die objektive Berichterstattung sei beim Stadtteilradio aber nicht angestrebt. "Gerade das eigene Involviertsein in den Stadtteil soll in den Sendungen vorkommen", betont die Programmkoordinatorin der Radiofabrik Eva Schmidhuber, die das Radio ins Leben rief. (ruep, DER STANDARD, 1.6.2012)