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Dieser Mann macht das Leben erfreulicher: der großartige Musiker und Comedian Helge Schneider.

Foto: Axel Schmidt/ AP

Wien/Salzburg - Rettung naht - Suppenhelgi auf Tournee verspricht der Großmeister der dadaistischen Unterhaltungskunst in der Ankündigung. Und das ist gut so, denn die Fans des Entertainers Helge Schneider hatten letztes Jahr während der Tournee Buxe voll! schon allen Grund zur Sorge, weil Schneider erst einen Auftritt unterbrach, dann gleich alle Gastspiele absagte.

Dem Dr. Hasenbein sei laut Eigendiagnose nur mal kurz schwindlig geworden, Mutmaßungen über ein Burnout seien aber maßlos übertrieben. Wenn der gebürtige Mülheimer, der nie um das falsche Wort am richtigen Platz verlegen ist, keine Lust hat, dann sagt er das auch.

Auf die Zwangspause folgte heuer, immerhin Schneiders 38. Bühnenjahr, die neue Tour - getreu seinem Motto: "Im Fernsehen mach ich mich zwar rar, doch bin ich immer für Euch da!" Mit von der Partie sind diesmal einige neue Musikanten, aber auch bewährte Herrenwitzfiguren: Bassist Ira Coleman, Saxofonist Tyree Glenn jr., dazu der altbekannte Stimmungstänzer Sergej Gleithman sowie 50-Kubik-Kreidler-Depp und Teekoch Bodo Oesterling. Viel "unreiner Mist" (im Sinne Karl Valentins) zwischen Kindergeburtstag Dada und "genialem Dilletantismus" (die richtige Kunst liegt nach Wolfgang Müller in der falschen Schreibweise).

Multiinstrumentalist Schneider und seine musizierenden Schlaghosen bringen alte Hits (Katzeklo, Der Telefonmann und Mörchenlied), neue Lieder und geschmackssichere Siebziger-Bühnenoutfits mit. Ein toll tönendes Notfallpaket aus Jazz, Lautmalerei, französischem Chanson und Americana-Parodie. Und Reis, Kartoffelsuppe oder Butter von der Mutter gibt es eventuell auch.   (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 1.6.2012)