Hinter gigantischen Gammastrahlenblitzen steckt die Geburt eines Schwarzen Lochs oder eines Neutronensterns
Redaktion
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Greenbelt/London - Das Rätsel der stärksten Explosionen
im Kosmos ist weitgehend gelöst: Hinter den plötzlichen, gigantischen
Gammastrahlenblitzen, nach deren Ursprung Wissenschafter seit
Jahrzehnten fahnden, steckt nach Erkenntnis eines internationalen
Astronomenteams die Geburt eines Schwarzen Lochs oder eines
Neutronensterns. Das gelte zumindest für lange Gammablitze von mehr
als einigen Sekunden Dauer, berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA
am Donnerstag in Greenbelt (Maryland).
Heller als das Universum
Gammastrahlenblitze leuchten kurzzeitig heller als das gesamte
restliche Universum. Fast täglich registrieren Satelliten eine dieser
mysteriösen Explosionen in den Tiefen des Alls. Durch einen der
nächsten und hellsten bisher beobachteten Gammablitze kamen sie der
Ursache jetzt auf die Spur. Am 29. März 2003 registrierte der NASA-
Satellit HETE-2 einen Ausbruch von Gammastrahlung im Sternbild Löwe.
Wenig später entdeckten irdische Teleskope das Nachleuchten der
Explosion im sichtbaren Licht. Die Analyse zeigte nach Angaben der
NASA, dass in rund zwei Milliarden Lichtjahren Entfernung der Kern
eines großen Sterns zu einem Schwarzen Loch kollabiert war, wodurch
der Stern zerrissen wurde.
Hypernova
Diese so genannte Hypernova war bereits früher als Auslöser der
langen Blitze vermutet worden, die etwa zwei Drittel der
Gammastrahlen-Ausbrüche ausmachen. Erst durch die Beobachtung des
Ereignisses vom 29. März ließ sich diese Vermutung nach Angaben der
Forscher zweifelsfrei belegen. Damit lasse sich allerdings nichts
über die Ursache kurzer Gammablitze aussagen, betonen die Forscher,
die über ihre Beobachtungen auch in der aktuellen Ausgabe des
britischen Fachjournals "Nature" berichten. (APA/dpa)
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