Frage:

Wofür ist eine Agrarreform der EU eigentlich notwendig?

Antwort:

Um Geld zu sparen. Mit 43 Milliarden Euro machen die Agrarsubventionen die Hälfte des EU-Budgets aus. Angesichts der Erweiterung kann man sich das bestehende System nicht mehr leisten, daher könnte ab 2005, spätestens 2007 die GAP gelten.

Frage:

Was sind die Knackpunkte?

Antwort:

Für Kommissar Fischler ist die "Entkopplung" das Herzstück der Reform. Dagegen ist vor allem Frankreich, der größte Getreide- und zweitgrößte Milchproduzent Europas, sowie Österreich, Belgien, Irland, Finnland, Italien, Luxemburg, Spanien und Portugal. Österreich lehnt auch niedrigere "Interventionspreise" (durch EU garantierte Preise) ab.

Frage:

Was bedeutet "Entkoppelung"?

Antwort:

Die Kommission will die Prämien von der Produktion unabhängig machen. Derzeit ist es so: Je mehr produziert wird - etwa Fleisch oder Getreide -, desto höhere Subventionen bekommt der Landwirt. Ergebnis: Existenzsicherung, aber auch Fleischberge, Getreideüberproduktion.

Frage:

Was bedeutet das für die heimischen Bauern?

Antwort:

Laut Wifo-Studie (Auftrag: Landwirtschaftsministerium) würden bei voller Entkopplung Produktion und Einkommen sinken, vor allem Bergbauern würden die Rinderhaltung aufgeben.

Frage:

Und für die Konsumenten heißt das?

Antwort:

Die Gegner behaupten, die Landwirtschaft würde sich weiter industrialisieren. Laut Kommission sichere gerade die Reform die Qualität der Nahrungsmittel - politische Rhetorik allerorts. (szem, Der Standard, Printauagabe, 21.06.2003)