Ankara - Eine unverheiratete schwangere Frau ist von ihren eigenen Familienangehörigen im Südosten der Türkei zu Tode gesteinigt worden. Man wolle so etwas nicht noch einmal erleben, sagte am Freitag ein Sprecher einer Frauenrechtsorganisation bei der Beerdigung der Frau in der Stadt Diyarbakir. Nach der Steinigung vor zwei Wochen war sie ihren Verletzungen erlegen. ÄrztInnen konnten auch das Kind nicht retten. Acht Mitglieder der Familie wurden nach dem Gewaltakt festgenommen, fünf von ihnen sind noch Haft. Die Frau war vor acht Monaten mit ihrem Liebhaber geflüchtet. Dann war sie schwanger geworden, zum Zeitpunkt der Steinigung war sie im fünften Monat. Der Südosten der Türkei ist eine extrem islamisch-konservative Region. Verbrechen aus verletzten Ehrgefühl heraus sind nicht ungewöhnlich. (APA/dpa)