Beirut - Eine irakische Gruppe namens "Nationale
Fedajin-Front" hat mit vermehrten Anschlägen gegen die US-Armee
gedroht. Sollten die USA den Irak nicht "unverzüglich" verlassen,
würden die Angriffe verstärkt, hieß es in einer am Freitag im
libanesischen Fernsehsender LBCI ausgestrahlten Videobotschaft der
Gruppe. "Wir haben uns vor Gott verpflichtet, härter und erbitterter
zuzuschlagen als während der vorangegangenen Angriffe, mit Gottes
Hilfe und der Hilfe edler Männer, Mitglieder dieser Fedajin-Front,
die keinerlei Verbindung und Kontakt zur vorigen Regierung hat", hieß
es in der von einem vermummten Mann verlesenen Botschaft.
Drei weitere vermummte Männer mit Raketenwerfern in den Händen
waren ebenfalls in dem 90 Sekunden dauernden Video zu sehen. Bereits
am Dienstag hatte sich eine Gruppe namens "Brigaden des irakischen
Widerstands" zu Anschlägen auf US-Soldaten bekannt. In ihrem im
katarischen Fernsehsender "Al Jazeera" gezeigten Brief distanzierte
sich auch diese Gruppe vom entmachteten Staatschef Saddam Hussein.
Die US-Armee sieht sich in Irak zunehmendem Widerstand gegenüber.
Seit dem offiziellen Ende der größeren Kampfhandlungen am 1. Mai sind
nach Armeeangaben 16 US-Soldaten bei Anschlägen in dem besetzten Land
getötet und zahlreiche andere verletzt worden. 36 US-Soldaten kamen
in diesem Zeitraum bei Unfällen ums Leben.
Ein US-Soldat, der in Kuwait Granaten auf schlafende Kameraden
warf, muss sich vor einem Militärgericht verantworten. Das entschied
am Freitag ein Militärrichter in Fort Knox im US-Bundesstaat
Kentucky. Oberst Patrick Reinert wird für den Angriff auf Mitglieder
der 101. Luftlandedivision auf einem Wüstenstützpunkt in Kuwait
verantwortlich gemacht. Bei dem Vorfall am 23. März wurden zwei
Soldaten getötet und 14 verletzt, die wenig später in den Irak
einmarschieren sollten. Gegen Reinert liegen zwei Anklagen wegen
vorsätzlicher Tötung und drei Anklagen wegen versuchter vorsätzlicher
Tötung vor. Im Falle seiner Verurteilung droht ihm die Todesstrafe. (APA)