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Der Premierminister des Kosovo, Bajram Rexhepi, im Vorjahr in Alpbach.

Foto: apa/gindl
Wien - Der Ministerpräsident der provisorischen Regierung Kosovos, Bajram Rexhepi, fordert von der EU und der UNO, den Status der südserbischen Provinz zu klären. Bezüglich eines direkten Dialogs mit Belgrad, den Serbien, zunehmend aber auch die internationale Gemeinschaft fordert, sei Pristina noch zurückhaltend, sagte Rexhepi in einem "Presse"-Interview. Aus einem Dialog mit Serbien, auch wenn es nur um praktische Probleme geht, könne man die Politik nicht ausklammern. "Deshalb sind wir sehr zurückhaltend."´

Albaner sollen Konsens finden

Vor einem Dialog mit Serbien, müssten die Albaner einen Konsens finden - entweder im Parlament oder unter den drei wichtigsten politischen Führern. "Der Dialog könnte sonst innenpolitisch missbraucht werden. Er darf nicht zu einem Zerwürfnis im Parlament oder zum Zerfall der Regierung führen", sagte Rexhepi, der Mitglied der Demokratischen Partei (PDK) von Hashim Thaci ist.

"Gefahr im direkten Dialog"

Zudem verwies Rexhepi auf kritische albanische Stimmen, die meinten, dass die internationale Gemeinschaft den Dialog über praktische Probleme dazu benützen wolle, der Status-Frage aus dem Weg zu gehen. "Im direkten Dialog liegt für uns eine Gefahr. Die internationale Gemeinschaft könnte sagen, die Status-Frage ist hiermit eure Sache. Das könnte bedeuten, dass der Status weitere 20 Jahre oder noch länger ungelöst bleibt."

Mit der UNO-Verwaltung im Kosovo (UNMIK) gebe es eine "sehr faire Kooperation". Schwierigkeiten "in vielen Bereichen" würden sich deshalb ergeben, weil die provisorischen Institutionen noch mehr Kompetenzen und mehr Verantwortung wünschten. (APA)