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Foto: APA/ANSA/Lannino
Palermo/Berlin - Ein Boot mit rund 150 weiteren Flüchtlingen aus Afrika ist am Montag Früh in Sizilien gelandet. Das berichtete das italienische Fernsehen. Zugleich habe es in einem Auffanglager für illegale Einwanderer in Kalabrien eine Revolte gegeben. Einige der Insassen wollten flüchten. Die Polizei habe drei Nordafrikaner festgenommen.

Unterdessen verschärfte sich die politische Debatte um den anhaltenden Flüchtlingsstrom nach Italien. Der deutsche Innenminister Otto Schily (SPD) richtete scharfe Kritik an den italienischen Minister für Regionale Autonomie Umberto Bossi wegen dessen Äußerung, auf Flüchtlingsboote notfalls zu schießen. Dies sei eine Entgleisung und "in keiner Weise akzeptabel", sagte Schily in Berlin. Bossi müsse sich korrigieren.

Bossi, der die Interview-Äußerungen zum Einsatz von Geschützen der Küstenwache auf Flüchtlingsboote in der berichteten Form inzwischen bestreitet, forderte Innenminister Giuseppe Pisanu zum Rücktritt auf. Allein in der vergangenen Woche kamen gut 1.000 Flüchtlinge aus der Dritten Welt mit Booten über das Mittelmeer nach in Italien. Mindestens zwei Schiffe gingen unter, dabei ertranken vermutlich fast 300 Menschen.(APA/dpa)