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Peter Launsky-Tieffen-thal wird UN-Unter generalsekretär

Foto: APA/HOPI MEDIA/BERNHARD J. HOLZNER

Peter Launsky-Tieffenthal bleibt auch in eigener Angelegenheit gänzlich unaufgeregt: "Hier zeigt sich die große Wertschätzung des Generalsekretärs für das Engagement Österreichs bei den Vereinten Nationen." So kommentiert der Sprecher des Außenministeriums seine Bestellung zum Kommunikationschef der Uno in New York. Quasi ein typischer Launsky, dieser Satz - sachlich, diplomatisch und kontrolliert. Den 54-Jährigen, so scheint es, kann selbst der eigene Aufstieg in die oberste Führungsgarnitur der Weltorganisation nicht aus der Ruhe bringen.

Kollegen im Amt am Minoritenplatz beschreiben Launsky als verbindlich und leistungsorientiert. "Will be done", sagt er gern, wenn es irgendwo etwas zu erledigen gilt. "Sure", wenn er jemand einen Gefallen tun kann. Und "no comment", wenn er in einer Angelegenheit nichts sagen will. Er hat lange in den USA gelebt und sich einen pragmatischen amerikanischen Zugang zu Dingen bewahrt. Launsky, der seine Karriere bei einer Bank begann und erst später in den diplomatischen Dienst wechselte, war in Washington auf Posten und später Generalkonsul in Los Angeles.

In den USA lernte ihn auch der damalige Botschafter Thomas Klestil besser kennen. Er holte ihn später als persönlichen Sekretär in die Präsidentschaftskanzlei. Bevor Launsky schließlich 2007 Außenamtssprecher wurde, leitete er den Bürgerservice im Ministerium.

Vor allem in diesem Job, sagen Kollegen, habe er den Umgang mit schwierigen Situationen gelernt. Das habe er später als Sprecher des Ministeriums, etwa in der Geiselkrise um zwei entführte Österreicher in Mali, sehr gut brauchen können. Und das werde ihm nun auch in New York zugutekommen.

Dass er tatsächlich Untergeneralsekretär und damit ranghöchster Österreicher bei der Uno wurde, habe ihn selbst überrascht, sagt Launsky. Eigentlich war vorgesehen, dass er mit Jahreswechsel österreichischer Botschafter in Neu-Delhi werden sollte. Dann kam die Ausschreibung. Er musste binnen Stunden seine Bewerbung schicken, nach vier ausführlichen Interviews hatte er den Job. Antreten wird er ihn wahrscheinlich noch vor der UN-Generalversammlung im Herbst.

Privat findet der stets tadellos gekleidete, braungebrannte Launsky Ausgleich im Sport (Tennis, Joggen). Verheiratet ist er mit der indischen Filmemacherin Aradhana Seth, einer Schwester von Autor Vikram Seth, von der er getrennt lebt.  (Christoph Prantner, DER STANDARD, 2.6.2012)