New York - Erstmals hat der Kohlendioxidgehalt auf der Erde einen symbolträchtigen Schwellenwert überschritten: An der Station in Barrow in Alaska wurde im Frühjahr nach Angaben der US-Wetterbehörde NOAA zum weltweit ersten Mal über einen Monat ein Wert von 400 Partikeln Kohlendioxid pro einer Million Luftteilchen gemessen. Die Arktis ist nur der Vorbote: Die Experten erwarten Werte von mehr als 400 Kohlendioxidmolekülen pro Million Luftteilchen (ppm) für die ganze Welt in etwa vier Jahren.

"Die Arktis ist unser Beobachtungsgebiet, weil sie uns verrät, was auf die ganze Erde zukommt", sagte NOAA-Experte Pieter Tans. "Wir werden globale Werte von mindestens 400 ppm vermutlich um das Jahr 2016 sehen." Neben Barrow sei der hohe Wert auch an sechs anderen Stationen registriert worden, auch in Finnland und Norwegen. Nur in Barrow hielt der Wert aber über einen ganzen Monat.

Früher lag der Wert bei 280 ppm, doch schon seit Beginn der Industrialisierung der Erde vor drei Jahrhunderten steigt er beständig an. In den vergangenen Jahrzehnten ging es immer schneller: Waren es in den 1960er Jahren noch 0,7 ppm mehr im Jahr, sind es jetzt schon zwei. Im vergangenen Jahr lag der weltweite Durchschnitt bei 390,4 ppm. (APA/red, derStandard.at, 1.6.2012)