Foto: Screenshot, derStandard.at

Überwiegender Anteil der Stimmen ist für die aktuellen Bestimmungen.

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Am 1. Juni gab Facebook den Startschuss zur "Datenschutz-Abstimmung". Bis 8. Juni haben die UserInnen Zeit ihre Stimme abzugeben. Für eine Änderung der Datenschutz-Bestimmungen müssen mindestens 30 Prozent der 901 Millionen Mitglieder teilnehmen, davon haben bisher etwas über 73.000 Menschen abgestimmt (Stand: Montag, 12 Uhr).

Zu Recht wird Facebook dafür kritisiert, dass die Abstimmung nicht direkt auf der Seite angezeigt wird, sondern erst, wenn sie explizit gesucht wird.

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Zum Hintergrund: Zum Voting hat sich das Unternehmen verpflichtet, wenn über 7.000 Nutzer einen Veränderungsvorschlag kommentieren - der WebStandard berichtete. Im Rahmen der Aktion "our-policy.org" wurden mehr als 47.000 Kommentare gepostet. 

"Absurder Eiertanz"

Max Schrems, Sprecher der Initiative europe-v-facebook.org kritisiert die Abstimmung als "absurden Eiertanz", da Nutzer nur zwischen den alten und den neuen Datenschutzrichtlinien abstimmen können, nicht über die vorgebrachten Vorschläge. Er empfiehlt hier für die alten zu plädieren, da die neuen Bedingungen noch mehr Nutzerrechte einschneiden. Ein Großteil der Stimmen stimmte für die bisherigen Richtlinien.

"Offensichtliche Nutzerverarsche"

Schrems' Kritik: "Facebook betreibt hier wieder einmal offensichtliche Nutzerverarsche: Erst wird groß die Nutzerbeteiligung versprochen, dann wird zur Sicherheit die Wahlurne versteckt. Frei nach dem Motto: 'Demokratie nur wenn das Ergebnis sicher stimmt'. Zuckerberg nahm anscheinend 'Demokratieunterricht' in China."

Facebooks Änderungsvorschläge entsprächen zudem nicht den Auflagen der irischen Datenschutzkommission, die bereits entsprechende Kritik geäußert hat. (red, derStandard.at, 4.6.2012)