Der Second-Hand-Steg bei der Burg Plankenstein.

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Melk - Brücken zu schlagen ist ein wenig aus der Mode gekommen. Anstatt dessen wird immer häufiger versucht, unterirdisch ans Ziel zu gelangen. Auch der mächtige Steg über die Geleise am Bahnhof in Melk ist bereits Vergangenheit. Zum alten Eisen zählt die Fußgängerbrücke, die ursprünglich in Wien-Penzing ein gefahrloses Überqueren der Westbahn ermöglicht hatte, aber nicht. Im Gegenteil. Frisch gestrichen ist sie bei der Burg Plankenstein im niederösterreichischen Texingtal zu einem Musterbeispiel für Wiederverwertung geworden.

Burgherr Erich Podstatny hat den historischen Übergang zerlegen lassen und mit den Teilen stufenweise das hügelige Gelände rund um das Anwesen in Plankenstein erschlossen; Aussichtsplattform mit Blick ins Alpenvorland inklusive. Burgchef Podstatny hat das Gemäuer der Plankensteiner Ritter, das 1186 erstmals urkundlich erwähnt wurde und heute eine Taverne, ein Hotel und ein Veranstaltungszentrum beherbergt, vor zwei Jahren übernommen. Für den gelernten Kunsttischler, der in Wien die Immobilienfirma EPI betreibt, ist damit ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. (simo, DER STANDARD, 5.6.2012)