Almaty - Im Prozess um die blutig niedergeschlagenen Proteste in der kasachischen Stadt Schanaosen sind am Montag 13 Demonstranten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. 16 weitere wurden zu dreijährigen Bewährungsstrafen verurteilt, wie das Gericht in der westkasachischen Stadt Aktau bekanntgab. Von den insgesamt 37 Angeklagten seien drei freigesprochen und fünf weitere begnadigt worden.

Eine der beiden angeblichen Organisatoren der Proteste, Rosa Tuletajeva, erhielt mit sieben Jahren die höchste Haftstrafe. Zwei Beschuldigte müssen sechs Jahre und einer fünf Jahre ins Gefängnis, neun Beschuldigte wurden zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren verurteilt. Der Prozess war von der Opposition und der Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch (HRW) heftig kritisiert worden. Sie verlangten eine Einstellung des Verfahrens, da Zeugenaussagen unter Folter zustande gekommen sein sollen.

Bei der Niederschlagung von Protesten nach einem Streik von Ölarbeitern in Schanaosen wurden im vergangenen Dezember 14 Menschen getötet. Ende Mai hatte ein Gericht im Zusammenhang damit fünf ranghohe Polizisten wegen Waffen- und Amtsmissbrauchs mit Todesfolge zu Haftstrafen zwischen fünf und sieben Jahren verurteilt. (APA, 4.6.2012)