Wien - Die Leitbörsen in Fernost sind am Freitag mit Verlusten ins Wochenende gegangen. Der Nikkei-225 Index in Tokio ermäßigte sich um deutliche 180,46 Zähler oder 2,09 Prozent auf 8.459,26 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 175,95 Zähler (minus 0,94 Prozent) auf 18.502,34 Einheiten. Der Shanghai Composite gab um 11,68 Punkte oder 0,51 Prozent auf 2.281,45 Punkte nach.

Mit schwächerer Tendenz schlossen auch die Märkte in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index ging bei 2.737,89 Zählern und einem Minus von 21,37 Punkten oder 0,77 Prozent aus dem Handel und der All Ordinaries Index in Sydney sank um 45,5 Zähler oder 1,09 Prozent auf 4.111,20 Einheiten.

Für Verunsicherung unter den Anlegern sorgten einmal mehr die jüngsten Negativmeldungen aus der Eurozone: Die Ratingagentur Fitch hatte am Donnerstagabend die Bonität Spaniens um gleich drei Stufen nach unten revidiert. Damit liegt das Land nur noch knapp über dem Ramsch-Status.

Zudem enttäuschte der Chef der US-Notenbank Fed Ben Bernanke die Markterwartungen, als er sich vor dem US-Kongress nicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik festlegen wollte. Auch die positiven Impulse der Zinssenkung in China sind rasch verpufft, hieß es am Markt. Die chinesische Notenbank hatte am Donnerstag wegen einer unerwartet starken Abkühlung der Konjunktur erstmals seit 2008 wieder ihren Leitzins gesenkt.

Ein Hoffnungsschimmer zeichnete sich hingegen an der japanischen Konjunkturfront ab: Die japanische Regierung hat am Freitag das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal dieses Jahres auf 1,2 Prozent revidiert. In einer ersten Schätzung war sie im Mai noch von 1,0 Prozent ausgegangen. Getragen wurde das Wachstum vor allem von der Binnennachfrage und dem Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami vom März 2011.

In Tokio schloss die Börse dennoch mit klaren Verlusten. So sackten etwa die Titel des kriselnden Elektronikkonzerns Sony um 5,32 Prozent auf 1.015 Yen ab. Deutliche Verluste gab es außerdem bei den Aktien von Toshiba (minus 3,36 Prozent), Nissan Motors (minus 2,29 Prozent) und Pioneer (minus 4,05 Prozent).

In Hongkong notierten unterdessen die Bankentitel an der Sohle des Hang Seng. Allen voran büßten Industrial & Commercial Bank of China (ICBC) 5,12 Prozent auf 4,26 Hongkong Dollar ein. Daneben ging es für Bank of Communications (minus 4,69 Prozent), China Construction Bank (minus 4,00 Prozent) und Bank of China (minus 3,46 Prozent) nach unten.

An der Börse in Sydney rutschten die Aktien des Goldförderers Newcrest Mining um 4,69 Prozent ab. Unterdessen konnten sich Papiere der Bergbaukonzerne Rio Tinto (plus 0,31 Prozent) und BHP Billiton (plus 1,04 Prozent) mit festerer Tendenz ins Wochenende verabschieden. (APA, 8.6.2012)