Linz - Karl Daxbacher ist zurück im Fußball-Trainergeschäft. Der 59-Jährige, der im vergangenen Dezember bei der Wiener Austria beurlaubt worden war, kümmert sich in der kommenden Saison zwei Spielklassen tiefer um den Regionalligisten LASK, der nach verweigerter Lizenz Ende Mai zwangsrelegiert worden war. "Es ist für mich kein echter Abstieg", betonte Daxbacher, für den es zugleich die Rückkehr an die Stätte großer Erfolge ist: 2007 hatte er die Linzer Athletiker mit Galionsfigur Ivica Vastic zurück in die Bundesliga geführt.

Im vergangenen Dezember noch gastierte Daxbacher mit den "Veilchen" in der Europa League in der derzeitigen EM-Arena von Charkiw, derzeit weiß der Niederösterreicher nicht einmal, in welchem Heimstadion er mit dem LASK in der Regionalliga Mitte spielen wird. Denn nach dem Zwangsabstieg aus der Erste Liga steht den Schwarz-Weißen die Linzer Gugl nur noch bis Ende Juni zur Verfügung, Alternativen werden derzeit noch ausgelotet.

"Es gab schon längeren Kontakt"

"Präsident Peter-Michael Reichel hat sich sehr um mich bemüht, es gab schon längeren Kontakt", erklärte Daxbacher zum auf ein Jahr anberaumten Engagement. Stets hatte der einstige ÖFB-Internationale betont, sich auch für Jobs unterhalb der höchsten Spielklasse nicht zu schade zu sein. "Ich wollte keine längere Pause machen. Und weil sich bei den Bundesligaclubs, die einen Trainer gesucht haben, letztlich nichts Konkretes ergeben hat, war der LASK immer ein Thema für mich."

Die Rückkehr nach Linz habe "auch sentimentale Gründe. Reichel hat mir damals die Chance gegeben. Das ist gut gegangen, wir sind aufgestiegen und haben ein sehr schönes Jahr in der Bundesliga gehabt. Das war das Sprungbrett zur Wiener Austria". Bei den Wienern wurde Daxbacher schließlich demontiert.

"Kein gewöhnlicher Regionalligaclub"

Der LASK sei zudem "kein gewöhnlicher Regionalligaclub, sondern eine Institution. Egal, wie es steht." Die derzeitige Situation des Clubs stelle eine zusätzliche Herausforderung dar. "Klar waren meinerseits Bedenken da. Es ist wohl eine der schwierigsten Phasen der Vereinsgeschichte. Aber ich habe viel telefoniert und zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten, das hat mich bestärkt."

Gerade die unklare Personalsituation mache die Aufgabe nicht leichter. So haben bereits zahlreiche namhafte Spieler den Verein verlassen, Daxbacher hofft diesbezüglich nicht zuletzt auf die Strahlkraft seines Namens. "Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen Spieler überzeugen kann zu bleiben bzw. bei diesem Projekt mitzutun. Dass der Aufstieg schwer wird, hat das Beispiel GAK eben erst gezeigt." (APA; 12.6.2012)