Colombo - In Sri Lanka hat ein tamilischer
Aufständischer am Montag einen leitenden Polizeiermittler erschossen.
Es war das erste Attentat auf einen Polizeibeamten seit Beginn des
Waffenstillstands zwischen den Regierungstruppen und den
"Befreiungstigern von Tamil Eelam" im Februar 2002. Wie die Polizei
mitteilte, stürmte der Attentäter in die Polizeistation in Dehiwala
nahe der Hauptstadt Colombo. Nach der Bluttat versuchte er sich mit
Zyanid das Leben zu nehmen, was ihm jedoch misslang. Er sei
festgenommen worden.
Die tamilischen Rebellen hatten in der vergangenen Woche ein
Angebot der Regierung zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche
abgelehnt. Die "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) erklärten am
Freitag in einer Stellungnahme, die Angaben der Regierung seien nicht
konkret genug. Sie forderten präzise Zugeständnisse in dem vor 16
Monaten von Norwegen vermittelten Friedensprozess.
Übergangsregierung
Ministerpräsident Ranil Whickremesinghe hatte am Donnerstag eine
Übergangsregierung für die Tamilen im Nordosten der Insel
vorgeschlagen. Norwegen hatte im Februar 2002 einen Waffenstillstand
zwischen Regierung und Rebellen vermittelt und damit den vor 19
Jahren ausgebrochenen Bürgerkrieg zunächst beendet. Die Separatisten,
die einen eigenen Tamilen-Staat beanspruchen, stiegen nach sechs
Verhandlungsrunden im April aus den Gesprächen aus. Sie erklärten,
die Regierung setze sich nicht genug für die 3,2 Millionen Tamilen in
Sri Lanka ein. (APA/dpa)