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Ronaldo mit seiner Glücksfrisur

Foto:Reuters/Boylan
Madrid - Für Ronaldo war es fast eine Neuauflage des Finales der Fußball-Weltmeisterschaft vor einem Jahr. Wie bei Brasiliens 2:0- Endspiel-Sieg über Deutschland trug der Stürmer im letzten Meisterschaftsspiel von Real Madrid das "magische Haar-Dreieck" über der Stirn. Und wie in Yokohama vor einem Jahr schoss "El Fenomeno" wieder zwei Tore. Damit verhalf er den Madrilenen zum 3:1-Sieg über Athletic Bilbao und zum 29. Meistertitel für den Rekordmeister.

Erfolgsgarant in der Endphase

Nach seiner Ankunft in Madrid im vergangenen Sommer bei Fans und Medien alles andere als beliebt, mauserte sich der Stürmer in der Saison-Endphase zum Erfolgsgaranten für die "Königlichen". Zwei Tore gegen Bilbao, die Woche davor zwei Tore gegen Atletico, zwei Tore in Valencia - Ronaldo ebnete dem "weißen Ballett" mit seinen insgesamt 23 Meisterschaftstreffern den Weg zum Titel, gleichzeitig der erste Meistertitel in seiner Karriere.

Auch in der Champions League sorgte er mit starken Auftritten wie im Old Trafford, als er drei Tore erzielte, für Aufsehen. Im Semifinale traf der 26-Jährige beim 2:1 im Hinspiel gegen Juventus, beim 1:3 in Turin fehlte er verletzungsbedingt.

Früher spektakulärer, heute effektiver

"In meiner Zeit in Barcelona war ich spektakulärer, jetzt aber effektiver. Ich werde immer besser", freut sich Ronaldo, der in der Saison 1996/97 zwar 34 Mal für die Katalanen traf, damals im Titelrennen allerdings Real den Vortritt lassen musste. "Er ist der beste Spieler der Welt", lobte ihn Trainer Vicente del Bosque, dessen weitere Zukunft bei Real noch in den Sternen steht.

Trotz des Triumphes herrschte im Lager der "Königlichen" eine eher getrübte Stimmung. Ronaldo und Co. liefen nach dem Spiel im Bernabeu eine Ehrenrunde und verschwanden in der Kabine. Dort kam es nach Angaben des Radiosenders Cadena SER zu einem Streit mit Jorge Valdano. Der Manager forderte die Stars auf, für die Fans noch eine Ehrenrunde zu drehen. Aber die Kicker weigerten sich. Kapitän Fernando Hierro drohte gar damit, die offiziellen Feierlichkeiten zu boykottieren, machte seine Ankündigung aber nicht wahr.

Kein Schal für die Göttin

So strömten nach dem Abpfiff 200.000 Real-Fans zum Madrider Cibeles-Brunnen, um mit ihren Spielern den Titel zu feiern. Die Polizei hatte das Wahrzeichen der Stadt mit einer fünf Meter hohen Mauer aus durchsichtigem Kunststoff abgeschirmt, nachdem die Brunnen-Statue in der Vergangenheit mehrfach bei Jubelfeiern beschädigt worden war. Raul wollte die Beamten überreden, ihn auf den Brunnen klettern und der Muttergöttin einen Fan-Schal umbinden zu lassen. Aber die Polizei machte auch für den Stürmerstar keine Ausnahme.

300.000 Euro für jeden Spieler

Geht es nach den am Montag erschienen spanischen Sportzeitungen, dann hat der zum 29. Mal geholte Fußball-Meistertitel jedem Spieler von Real Madrid eine Prämie von 300.000 Euro beschert. Vor Beginn der vergangenen Saison war dieser Betrag den Zidane, Ronaldo und Co für den Sieg in der Champions League oder der Primera Division in Aussicht gestellt worden. In der Millionen-Liga wurde das Weiße Ballett heuer im Semifinale von Juventus Turin ausgetanzt. (APA/dpa/Reuters/AFP)