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15 Milliarden Euro an Mafiageldern konfiszierte Italien in den vergangenen drei Jahren.

Foto: REUTERS/Andrea Comas

Rom - Der Kampf gegen die finanziellen Interessen der Mafia zeigt Resultate. In den vergangenen drei Jahren wurden Besitztümer im Wert von 15 Milliarden Euro beschlagnahmt. Allein im vergangenen Jahr wurden Immobilien, Grundstücke und Unternehmensbeteiligungen im Wert von neun Milliarden Euro konfisziert, wie der italienische Polizeichef Antonio Manganelli berichtete.

"Die Mafia zu bekämpfen heißt heute vor allem, ihre finanziellen und wirtschaftlichen Interessen anzugreifen. Italien hat auf diesem Weg große Fortschritte gemacht", erklärte Manganelli. Wichtig sei dabei, die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Polizeisystemen zu fördern. Da die Mafia immer stärker auch im Ausland Fuß fasse, sei die Zusammenarbeit im Rahmen des Interpol-Systems von ausschlaggebender Bedeutung.

Italien setze sich mit weiteren 26 Ländern dafür ein, die Ermittlungstechniken bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens aufeinander abzustimmen, was die Zusammenarbeit erleichtern soll. "Ohne die Hilfe anderer Länder kann man keine Resultate erreichen", betonte der Polizeichef. In Palermo weihte er ein technologisches Zentrum der Polizei mit moderner Infrastruktur für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens ein.

Mehr als ein Drittel auf Sizilien

In den vergangenen Jahren wurden 1.516 Unternehmen konfisziert. Davon sind heute nur noch 176 aktiv. Die restlichen 89 Prozent wurden geschlossen, wie aus Informationen der nationalen Agentur für die Verwaltung von der Mafia beschlagnahmter Besitztümer (ANBSC) hervorgeht.

37 Prozent der Unternehmen, die vom organisierten Verbrechen konfisziert wurden, befinden sich auf Sizilien. Kampanien und Kalabrien folgen auf Platz zwei und drei im Ranking der Regionen, in denen der Staat am stärksten gegen die Interessen der Mafia vorgegangen ist. Konfisziert wurden mehrheitlich Restaurants, Bars, Bauunternehmen, Sportzentren und Informatikgesellschaften, die oft als Tarnung zur Geldwäsche genutzt werden. (APA, 14.6.2012)